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Uni Jena betreibt digitales Archiv zur Reformation

Das Reformationsportal Mitteldeutschland bietet einen zentralen Einstiegspunkt zu digitalisierten Dokumenten rund um die Reformation.
(Bild: Montage KNO)

Die Schiller-Universität Jena hat die Leitung des Reformationsportals Mitteldeutschland übernommen. Die bisher vom Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar betriebene Internetseite, die Sammlungen, Forschungsergebnisse und Verweise zur Reformation vereint, soll ausgebaut und um neue Projekte erweitert werden, kündigte die Hochschule an.

Das Reformationsportal Mitteldeutschland ist ein gemeinsames Projekt von Einrichtungen aus Thüringen, Sachsen-Anhalt und Hessen. Zudem sind auch Archive aus Sachsen und Brandenburg involviert. Alle bisher am Projekt Reformationsportal Beteiligten würden weiter zusammenarbeiten, sagte der Kirchenhistoriker Christopher Spehr, der das Portal gemeinsam mit dem Leiter des Jenaer Universitätsarchivs, Joachim Bauer, verantwortet.

Für Experten und interessierte Öffentlichkeit gedacht

Das Portal steht Experten sowie der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung. Es bietet vor dem Hintergrund des zu Ende gegangenen Reformationsjubiläums auch Einblicke in den Fortgang der Forschung während der Lutherdekade.

Das Reformationsportal wurde im November 2015 freigeschaltet und gemeinsam vom Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar mit dem Hessischen Staatsarchiv Marburg, dem Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt und der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena erstellt. Die Dokumente sind für didaktische Zwecke im Unterricht einsetzbar und darüber hinaus für die wissenschaftliche Kooperation bestimmt.

Zu den beteiligten Projekten zählen das Digitale Archiv der Reformation (DigiRef), der Unterricht der Visitatoren, die Sammlung Georg Rörer, die Eisenacher Flugschriften und die Biblioteca Electoralis. Den Projekten gemeinsam ist der Digitalisierungsansatz, der es ermöglicht, der breiten Öffentlichkeit wertvolle historische Dokumente zugänglich zu machen. Das ist anhand des Originals aus konservatorischen Gründen oft nicht möglich. 

Zeitgenössische Erwähnung eines Thesenanschlags

Festzusetzen, was das interessanteste Projekt ist, ist nahezu unmöglich, haben die einzelnen Beteiligten doch völlig unterschiedliche Schwerpunkte. Interessant ist sicher der „Unterricht der Visitatoren“. Dabei handelt es sich um ein 1528 in Wittenberg erschienenes Buch, das sozusagen ein Handbuch zur Einführung der Reformation darstellt. Hier konnte man nachlesen, wie die neue Kirche aussehen sollte, die in Kursachsen durch die Reformation angestrebt wurde.

Aber auch die digitalisierte Sammlung Georg Rörer enthält zahlreiche spannende Dokumente. Rörer (1492–1557) war einer der engsten Mitarbeiter des Reformators Martin Luther und arbeitete auch an der Jenaer Lutherausgabe mit. Seine Handschriften und Drucke gelten als eine der wichtigsten Quellensammlungen zur Reformation. Unter anderem fand sich in dieser Sammlung ein zeitgenössischer Vermerk, nach dem am „Vorabend des Allerheiligenfestes im Jahre des Herren 1517 […] von Doktor Martin Luther Thesen über den Ablass an die Türen der Wittenberger Kirchen angeschlagen“ wurden.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:epd/reformationsportal.de Datum:27-12-17
Schlagworte:
Reformation, Archiv, Digitalisierung, Portal, Forschung, Sammlungen

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