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Am Anfang war Elisabeth von Thüringen. Als junge Witwe übersiedelte sie 1228 nach Marburg und gründete hier ein Hospital, in dem sie mit eigener Hand Kranke und Bedürftige versorgte. Elisabeths Grab in der nach ihr benannten Elisabethkirche wurde zur Pilgerstätte, ihr Enkel Heinrich der erste Landgraf von Hessen, Marburg die erste hessische Hauptstadt.

Die älteste evangelische Universität

Die Alte Universität von Marburg
Die Alte Universität von Marburg (Foto: Rainer Kieselbach)

Auch noch unter Landgraf Philipp dem Großmütigen, der im Marburger Schloss geboren wurde und neben den sächsischen Kurfürsten der wichtigste Förderer der Reformation in Deutschland wurde, war Marburg der geistige und religiöse Mittelpunkt Hessens. Nach dem Vorbild der Marburger Pfarrkirche wurde der evangelische Gottesdienst in ganz Hessen reformiert. In Marburg gründete Landgraf Philipp 1527 die älteste von Anfang an evangelische Universität.

Der Lehrbetrieb begann in den drei säkularisierten Klöstern der Stadt. Seit 1605 dem reformierten (calvinistischen) Bekenntnis verpflichtet, war die Marburger Universität neben den Hochschulen in Heidelberg und Herborn ein Zentrum des deutschen Reformiertentums. Bis heute wird das Leben der Stadt wesentlich von der international renommierten Philipps-Universität mit ihren ca. 21.000 Studierenden bestimmt. 

Das Marburger Religionsgespräch

Zwei Jahre nach der Universitätsgründung fand auf dem Marburger Schloss die wohl bedeutendste Theologenversammlung der Reformationszeit statt. Auf Einladung des hessischen Landgrafen trafen sich hier 1529 Martin Luther, Huldrych Zwingli, Philipp Melanchthon, Johannes Oekolampad, Martin Bucer und viele weitere namhafte Persönlichkeiten der reformatorischen Bewegung zum sogenannten Marburger Religionsgespräch.

Marburg darf sich daher rühmen, als einzige Stadt überhaupt zugleich Luther- und Zwingli-Stadt zu sein. Das eigentliche Ziel der Versammlung, den Streit zwischen Luther und Zwingli über das rechte Verständnis des Abendmahls beizulegen, wurde verfehlt. Doch die 15 „Marburger Artikel“ wurden zum einzigen Bekenntnisdokument der Reformation, das von Luther und von Zwingli gemeinsam unterzeichnet wurde.

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In Marburg gründete Landgraf Philipp 1527 die älteste von Anfang an evangelische Universität. Zwei Jahre nach der Universitätsgründung fand auf dem Marburger Schloss die wohl bedeutendste Theologenversammlung der Reformationszeit statt. Hier trafen sich 1529 unter anderem Martin Luther, Huldrych Zwingli, Philipp Melanchthon, Johannes Oekolampad und Martin Bucer.

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Das Marburger Religionsgespräch

Im Oktober 1529 trafen sich Martin Luther und Huldrych Zwingli zum Marburger Religionsgespräch.