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Sandra Da Vina findet die richtigen „MACHT WORTE!“

Essenerin siegt beim zweiten Poetry Slam zum Reformationsjubiläum

Sandra Da Vina
Sandra Da Vina (Bild: Markus Bertuzzo / © Staatliche Geschäftsstelle „Luther 2017“)

Unter dem Titel „MACHT WORTE!“ waren gestern (11. 5.16) im „Waschhaus Potsdam“ sechs der besten Poetry Slammer des Landes zusammengekommen, um in einem Dichterwettstreit gegeneinander anzutreten. Per Klatschvotum kürten die Zuschauer in dem voll besetzten Kulturzentrum am Abend Sandra Da Vina mit knappem Vorsprung zur Gewinnerin. Als Hauptpreis gab es eine Wild Card für 2017.

Von Schneebällen und Lügen

Die 27jährige NRW-Meisterin schlug mit großer Leichtigkeit den Bogen aus unserer Zeit zum Reformator des 16. Jahrhunderts und zurück: „Martin Luther sagte einmal: ‚Die Lüge ist wie ein Schneeball: Je länger man ihn wälzt, desto größer wird er.‘ Es wird immer noch eine Menge Schnee gewälzt in diesem Land. In diesen Häusern, in diesen Kneipen, in diesen Polittalks, in diesen Foren und Kommentarspalten. In diesen Köpfen. Es ist wieder kalt geworden in Deutschland. Und all die gerollten Bälle lassen sich kaum noch zu fröhlichen Schneemännern stapeln.“

Da Vina erreicht Ihr Publikum über Dinge, die es kennt, erzählt sie jedoch mal emotional, mal mit heiterem Wortwitz aus ungewöhnlichen Perspektiven. Die besten Textideen hat sie oft „im Zug oder unter der Dusche“ bekennt sie freimütig. Den ersten Poetry Slam erlebte sie im Mai 2012, als sie sich als Studentin bei einer solchen Veranstaltung als Garderobiere ein wenig Geld dazuverdiente. Sie hatte Blut geleckt und so waren die ersten drei Texte innerhalb eines Monats geschrieben. Seither ging es steil bergauf.

Die Konkurrenz war Sandra Da Vina am gestrigen Abend dicht auf den Fersen: Niedersachsen-Meister Florian Wintels (zweiter Platz) belauschte Papst und Martin Luther während sie in fiktive Gespräche versunken durch 95 Kneipen zogen. Auch Volker Strübing (Deutschsprachiger Team- und Einzelchampion) verlegte seine Handlung an den Tresen, um mit Kloß und Norbert über Gott und „Wischiwaschi-Christentum“ zu philosophieren.

Astrid Mühlmann
Astrid Mühlmann (2.v.l.) mit den Poetry Slammern (Bild: Markus Bertuzzo / © Staatliche Geschäftsstelle „Luther 2017“)

Eine Wild Card für 2017

Hauptpreis des gestrigen Abends war eine Wild Card. „Im Jahr des Reformationsjubiläums 2017 wird es weitere Poetry Slams geben. Wir freuen uns sehr darauf, Sandra Da Vina beim Finale wiederzusehen“ sagte Astrid Mühlmann, Geschäftsführerin der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017“. Mehr will sie hierzu zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verraten. „Luther war eine facettenreiche Persönlichkeit: Er konnte liebevoll, gnädig oder witzig sein, aber auch ernsthaft, unnachgiebig und angriffslustig. Die Themen der Reformation sind ebenso vielfältig: Bildung, Politik, individuelle Freiheit, Toleranz. Da findet jeder etwas, worüber es sich zu schreiben und zu reden lohnt“ so Mühlmann weiter.

Der Poetry Slam zum Reformationsjubiläum war einer Veranstaltung der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017“ in Kooperation mit Havel Slam Potsdam. Die Poetry Slammer waren eingeladen, sich Fragen zu widmen wie: Was hat Reformation mit mir zu tun? Oder: Welchen Einfluss hat die Reformation auf die heutige Gesellschaft? Neben den drei platzierten Slammern waren angetreten: Dalibor Marcović (Frankfurt am Main, Deutschsprachiger Teamchampion), Fatima Moumouni (Zürich, Deutschsprachige u20-Vizemeisterin) und Bente Varlemann (Hamburg, Hamburger Stadtmeisterin).


Informationen

Autor:Luther2017.de Datum:12-05-16
Schlagworte:
Poetry Slam, Reformationsjubiläum, Martin Luther

Poetry Slam „MACHT WORTE!“

Nach dem Erfolg des Wettbewerbs 2015 legt die Staatliche Geschäftsstelle „Luther 2017“ mit dem zweiten Poetry Slam zum Reformationsjubiläum nach.

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