Im Wittenberger Stadthaus fand nach dem Festgottesdienst der staatliche Festakt zum 500. Reformationsjubiläum statt. Dabei sprachen neben Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff und Kulturstaatsministerin Monika Grütters auch der ungarische Staatspräsident János Áder, aber auch Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Ministerpräsident Reiner Haseloff würdigte beim staatlichen Festakt im Wittenberger Stadthaus zunächst die Reformation als ein „europäisches Ereignis“, das globale Wirkung entfaltet habe, und blickte auch auf die Lutherdekade zurück. Auch diese sei über ihre gesamte Dauer international angelegt. Er wünsche sich, dass Wittenberg mit dieser Lehre auch heute ein „Motor für europäische Integration“ sein könne. Wie andere Redner an diesem Reformationstag würdigte auch Haseloff die Bemühungen um die Ökumene. Zusätzlich erinnerte der Ministerpräsident an die friedliche Revolution 1989 in der DDR. „Wir haben allen Grund, dankbar zu sein. Im wiedervereinigten Deutschland und einem Europa ohne Eisernen Vorhang“, schloss Haseloff.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters verwies auf die gesellschaftliche Bedeutung der Reformation für die Bundesrepublik und verwies darauf, dass das Engagement der Bundesregierung auch zu einer „kulturellen Selbstvergewisserung“ geführt habe. Ausdrücklich bedankte sie sich bei den Beteiligten für die Ausgestaltung des Jubiläums. Luther habe durch seinen „verwegenen Mut, sich mächtigen Autoritäten entgegenzustellen“ und seine Streitbarkeit, „den Weg in unser heutiges Gemeinwesen geebnet“, fügte sie hinzu.