Skip to main content

500 Jahre Reformation – Kirchen stellen ökumenische Planungen für 2017 vor

Zum Reformationsjubiläum 2017 demonstrieren die beiden großen Kirchen ökumenische Verbundenheit. In München wurde nun ein offizieller Briefwechsel zwischen Kardinal Reinhard Marx und Heinrich Bedford-Strohm, dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), vorgestellt. 

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm (l.), und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx (München), stellten am Montag (29.06.15) in München die ökumenische Planungen für das Reformationsjubiläum 2017 vor. (Bild: epd-Bild/Mck)

Jahrhundertfeiern zum Reformationstag waren bislang Anlass zur Abgrenzung der Konfessionen voneinander. Dies soll 500 Jahre nach dem Thesenanschlag Martin Luthers in Wittenberg nach dem Willen der beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland im Jahr 2017 erstmals anders werden. Am Montag
(29. Juni) haben die evangelische und die katholische Kirche in Deutschland ihre gemeinsamen Planungen für das Reformationsjubiläum 2017 vorgestellt. 

Vertrauen durch Verständigungsbemühung gewachsen

„Das Reformationsjubiläum 2017 ist im Kern ein Christusfest, das die Botschaft von der freien Gnade Gottes ausrichten will an alles Volk,“ betonte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm in seinem Schreiben an Kardinal Reinhard Marx. Seiner Ansicht nach sei das ökumenische Vertrauen zwischen den beiden Kirchen nicht nur durch die epochalen Impulse des II. Vaticanum, sondern auch „durch die theologisch exakte Verständigungsbemühung gewachsen, die Bereiche eines gemeinsamen Gestaltens des Erinnerns erlauben“. Dafür sei die EKD sehr dankbar, so Bedford-Strohm

In seinem Antwortschreiben würdigt Kardinal Marx die Einladung der EKD als „einen Ausdruck verlässlicher Beziehungen“. Die Deutsche Bischofskonferenz sei dankbar darüber, dass seitens der EKD „neben der Freude über den reformatorischen Aufbruch auch Versagen und schuldhafte Entwicklung wahrgenommen werden“. Außerdem stehe man in Deutschland, als dem Ursprungsland der Reformation, in besonderer Weise in der gemeinsamen Verantwortung, dass durch das Reformationsgedenken die Annäherung, die zwischen den beiden großen Kirchen erreicht wurde, nicht gefährdet werde.

Versöhnungsgottesdienst geplant

Am 11. März 2017 wollen die beiden Kirchen in Berlin einen Versöhnungsgottesdienst mit Vergebungsbitte und Versöhnungsgeste feiern, heißt es in dem offiziellen Briefwechsel zwischen EKD und katholischer Deutscher Bischofskonferenz.

Verabredet ist darüber hinaus eine ökumenische Pilgerfahrt nach Israel vom 16. bis 22. Oktober 2016 sowie für den Herbst 2016 eine gemeinsame Tagung zu der bis dahin abgeschlossenen Bibel-Revision. Am 14. September 2017 will die EKD zusammen mit der Bischofskonferenz und anderen ökumenischen Partnern einen „ökumenischen Gottesdienst anlässlich des Festes der Kreuzeserhöhung“ feiern. Darüber hinaus soll im Herbst 2017 eine Tagung von EKD, Bischofskonferenz, Zentralkomitee der deutschen Katholiken und dem Deutschen Evangelischen Kirchentag über die Zukunft von Christen in einer zunehmend säkularen Gesellschaft stattfinden.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:EKD/epd Datum:29-06-15
Schlagworte:
Ökumene, Heinrich Bedford-Strohm, Kardinal Reinhard Marx, EKD, Reformationsjubiläum, München

Studie: „Reformation 1517-2017. Ökumenische Perspektiven"

Der Ökumenische Arbeitskreis hat die Studie „Reformation 1517-2017. Ökumenische Perspektiven“ publiziert.