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Ökumenischer Preis für Landesbischof Bedford-Strohm und Kardinal Marx

Intendant Ulrich Wilhelm, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, Kardinal Reinhard Marx und Akademiedirektor Dr. Florian Schuller (von links).
(Bild: Katholische Akademie Bayern/Robert Kiderle)

Der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und der Münchner Kardinal Reinhard Marx sind am Montag mit dem Ökumenischen Preis der Katholischen Akademie in Bayern ausgezeichnet worden. Die beiden seien „ein wahrer Glücksfall für das Miteinander der Kirchen“, sagte der Intendant des Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm, in seiner Laudatio. Sie hätten im Jahr des 500. Reformationsjubiläums eine neue Komponente eingebracht: „die Ökumene der Freundschaft“.

Auch Akademiedirektor Florian Schuller würdigte die Preisträger als „ökumenisches Paar“. Die Chemie zwischen beiden stimme, es sei eine „echte Freundschaft“ entstanden. Im Laufe des Lutherjahres 2017 seien sie immer mehr zu ökumenischen Symbolgestalten geworden. Das Reformationsjubiläum wurde 2017 erstmals ökumenisch begangen. Ein Höhepunkt war ein gemeinsamer Buß- und Versöhnungsgottesdienst in Hildesheim, den Bedford-Strohm und Marx gemeinsam leiteten.

Gewürdigt als „ökumenisches Paar“

Erst in der vergangenen Woche hatte Marx bei seiner Jahrespressekonferenz betont, dass 2017 ein gutes Jahr für die Ökumene gewesen sei. Gleichzeitig warnte er davor, das Reformationsjahr als singuläres Ereignis zu sehen: „Wir sind bereit, weiterzugehen.“ Man habe ein Niveau von Zusammenarbeit erreicht, das nun weiterentwickelt werden müsse. Aus Deutschland sei die Kirchenspaltung hervorgegangen: „Diese Zeiten wollen wir Schritt für Schritt überwinden.“ Hier sei man auf einem guten Weg, der von „großer Sensibilität, Offenheit und Freundschaft“ geprägt sei.

Landesbischof Bedford-Strohm sagte anlässlich der Preisverleihung, dass beide Kirchen eine schmerzhafte Geschichte verbinde. Die Menschen freuten sich nun, „dass wir an einem anderen Punkt sind“. Es sei wichtig, Grenzen zu überwinden: „Ökumene tut nicht weh, sondern uns allen gut“, betonte
der EKD-Ratsvorsitzende.

Kardinal Marx betonte auch seine Freundschaft mit dem bayerischen evangelischen Landesbischof und Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm. Sie hätten sich vom ersten Augenblick an verstanden, bis heute arbeiteten sie vertrauensvoll zusammen.

Enges Verhältnis der beiden Bischöfe

In der Tat gilt das Verhältnis der beiden Bischöfe, deren Dienstsitze im Zentrum Münchens nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt liegen, als sehr eng: Im September 2015 etwa entschieden sie bei einem gemeinsamen Mittagessen spontan, den Münchner Hauptbahnhof zu besuchen, als dort gerade Tausende Flüchtlinge ankamen. Dazu kommt, dass Bedford-Strohm und Marx die Spitzenvertreter ihrer jeweiligen Kirche sind – der eine als Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der andere als Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz.

Der mit 10 000 Euro dotierte Ökumenische Preis der Katholischen Akademie in Bayern wird seit 1995 für besonderes Engagement in der Ökumene verliehen. Preisträger waren bisher etwa der damalige Bundesaußenminister und heutige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (2016), der frühere bayerische evangelische Landesbischof Johannes Friedrich (2011) und der Präsident des Päpstlichen Rates zur Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper (2007).

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:epd Datum:18-12-17
Schlagworte:
Auszeichnung, Bedford-Strohm, Marx, Ökumene, Katholische Akademie

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