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Reformationsjubiläum 2017 will Ökumene stärken

Die Evangelischen Medientage 2016 beschäftigen sich mit dem Reformationsjubiläum. Der Dialog mit Religionen soll die Feierlichkeiten prägen. 

Berliner Dom
Der Berliner Dom mit einem Motiv zum Jubilaeum „Luther 2017 – 500 Jahre Reformation“ beim „Festival of Lights“ am 12. Oktober 2015 (Archivbild: epd-bild / Rolf Zoellner)

In diesem Jahr stehen die Evangelischen Medientage unter dem Motto „Reformation + Revolution – Was Jubiläum und Zukunft zusammenbringt“. Auf dem zweitägigen Fachtreffen in Berlin (13.-14.4.16) diskutieren Chefredakteure, Führungskräfte evangelischer Medien und Verlagshäuser sowie Kirchenvertreter über konkrete Programmpunkte zum 500. Jahrestag des Thesenanschlages. So soll das Reformationsjubiläum 2017 auch den Dialog mit anderen Religionen voranbringen. Themen wie Ökumene sowie die Herausforderungen der Flüchtlingskrise sollen während des Festjahres im Fokus stehen.

Reformationsjubiläum als Laborsituation

Einer der Höhepunkte des Reformationsjahres werde der Evangelische Kirchentag in Berlin und Wittenberg am Pfingstwochenende im nächsten Jahr (24. bis 28. Mai 2017) sein, betonte die Generalsekretärin des Evangelischen Kirchentags, Ellen Ueberschär. Zehntausende Besucher werden dazu erwartet. Zuvor sollen die regionalen Kirchentage auf dem Weg in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt Teilnehmern die Möglichkeit bieten, historische Lutherstätten zu besuchen.

In Berlin gebe es dabei „eine Laborsituation für Interkulturalität und Interreligiösität“, das werde sich auch auf dem Kirchentag in der Hauptstadt widerspiegeln, sagte Ueberschär weiter. Sie kündigte unter anderem an, dass Ehrenamtliche, die sich bundesweit derzeit „bis an den Rande der Erschöpfung“ in der Flüchtlingshilfe engagieren, auf dem Treffen eine Austauschplattform finden sollen. Auch Asylsuchende selbst sollen daran teilnehmen können.

Protestanten feiern nicht alleine 

Die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, rückte auf dem Berliner Medientreffen die Weltausstellung 2017 in Wittenberg in den Mittelpunkt. Diese werde „prägend“ für Deutschland sein, zeigte sich Käßmann überzeugt.

Zugleich betonte die Theologin, dass 2017 das erste Reformationsjubiläum sein werde, das „die Protestanten nicht alleine feiern“. Auch im Rahmen der Weltausstellung solle der Dialog der Protestanten mit ihren katholischen und jüdischen Brüdern, aber auch mit den Muslimen abgebildet werden. So könne etwa das geplante „House of One“ in Berlin einen ersten Eindruck bieten, wie Religion gemeinsam nebeneinander praktiziert werden könne. Speziell in Ostdeutschland böte das Festjahr die Chance, dass die überwiegend kirchenferne Bevölkerung sowie die unter der früheren DDR-Regierung oft unter Repressalien leidenden Christen wieder leichter miteinander in Kontakt treten könnten, so Käßmann.

Die Kirche wird vielfältiger 

Die Präses der Synode der EKD, Irmgard Schwaetzer, betonte, dass sich in Deutschland im Zuge des Reformationsjubiläums 2017 „mit einer noch größeren Offenheit und Ernsthaftigkeit“ für das Interreligiöse engagiert werde. „Die Kirche wird vielfältiger“, so Schwaetzer. Bereits heute gebe es in den Landeskirchen eine große Aufgeschlossenheit verschiedener Frömmigkeitsstile. „Da ist schon vieles entstanden“, sagte sie weiter. Zugleich spiegele sich damit auch die gesellschaftliche Vielfalt wider.

Aufgabe der Kirche sei über das 500. Jubiläum der Reformation hinaus, die Gemeinden wieder als „Sozialraum“ zu etablieren, sagte die Synodenpräses mit Blick auf sinkende Kirchenmitgliedszahlen. Auch nach 2017 müsse das Bewusstsein geschaffen werden, „dass wir Gottes Wort nicht nur an die Gemeinde, sondern an das Volk richten“, sagte Schwaetzer. Nötig dafür sei eine stärkere Bescheidenheit und eine Konzentration auf das, „was wir wirklich als unsere Aufgabe ansehen und auch erfüllen“, erklärte Schwaetzer.

Informationen

Quelle:epd Datum:14-04-16
Schlagworte:
Evangelischen Medientage 2016, Reformationsjubiläum 2017, Ökumene,

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