Martin Luther hat nicht nur den christlichen Glauben erneuert: Auch in der Musik ist sein Einfluss legendär. Schließlich sah der Reformator in der „Frau Musica“ eine göttliche Kunst, die „den Teufeln zuwider“ sei. Das diesjährige Bachfest in Leipzig will dem Rechnung tragen – und widmet sich den Verbindungen zwischen dem Musiker und dem Kirchenmann.
Musik und Reformation: Auch das Leipziger Bachfest kommt im Jubiläumsjahr 2017 nicht an der Wirkung Martin Luthers vorbei. Der Reformator habe eine enorme Bedeutung für die Kirchenmusik in Mitteldeutschland gehabt, sagte Bachfest-Dramaturg Michael Maul am Mittwoch (7. Juni 2017) in Leipzig. Zugleich habe niemand Luthers Bibelübersetzung „so nachhaltig in Musik gesetzt“ wie Barockkomponist Johann Sebastian Bach (1685-1750). Bach war 27 Jahre lang Thomaskantor in Leipzig. Das diesjährige Bachfest zu seinen Ehren beginnt am Freitag.
120 Konzerte und Vorträge an 34 Orten
Unter dem Motto „Ein schön new Lied – Musik und Reformation“ stehen dabei bis 18. Juni laut Bach-Archiv 120 Konzerte und Vorträge an 25 Orten auf dem Programm. Haupt-Spielorte sind Thomas- und Nikolaikirche sowie das städtische Gewandhaus. An den Konzerten sind mehrere Leipziger Musik-Ensembles beteiligt, darunter der berühmte Thomanerchor, das Gewandhausorchester und das MDR-Sinfonieorchester. Auch in Eisleben und Naumburg soll es demnach Veranstaltungen geben.
Bislang seien rund 17 000 Tickets verkauft worden, sagte der Geschäftsführer des Bach-Archivs, Alexander Steinhilber. Das entspreche einer Auslastung von knapp zwei Dritteln. Rund ein Drittel der Karten im Vorverkauf ging demnach wie in den Vorjahren ins Ausland. Größter Abnehmer seien mit 1300 Karten erneut die USA gewesen, gefolgt von den Niederlanden mit rund 700 Tickets.