Zum 500. Reformationsjubiläum zeigt das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam eine Ausstellung über die religiösen und gesellschaftspolitischen Umbrüche durch die kirchliche Erneuerungsbewegung. Unter dem Titel „Reformation und Freiheit. Luther und die Folgen für Preußen und Brandenburg“ werde in den kommenden Monaten die „Sprengkraft der reformatorischen Glaubensinhalte“ zum Thema gemacht, teilte das Museum zur Eröffnung am Donnerstag mit.
Die Ausstellung ist von Freitag, den 8. September, für Besucher geöffnet und wird bis zum 21. Januar 2018 gezeigt. Die Exponate, darunter die einzige überlieferte Zeichnung, die Lucas Cranach der Ältere von Martin Luther anfertigte, stammen aus Museen, Bibliotheken, Archiven, Privatsammlungen und Kirchen des In- und Auslands. Die Cranach-Zeichnung entstand um 1532 und ist als Leihgabe aus schottischem Privatbesitz zur Verfügung gestellt worden.
Luthers Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ von 1520 habe einst seine Zeitgenossen elektrisiert und sei zum meistgedruckten Buch des 16. Jahrhunderts geworden, hieß es. In dem Text wandte sich Luther gegen den Allmachtsanspruch kirchlicher und weltlicher Obrigkeiten und erhob die Bibel zur Alleinautorität über das Gewissen eines jeden Christen. Den freien Menschen beschrieb der Theologe dort als „freien Herrn“ und „dienstbaren Knecht“ zugleich.