Zum 500. Reformationsjubiläum in diesem Jahr gibt das Bundesfinanzministerium zwei Gedenkmünzen und eine Sonderbriefmarke heraus. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) würdigte am Dienstag in Berlin bei der Präsentation den Entwurf der Sonderprägungen. Sie verfügten über große Aussagekraft und würden auch als Kulturbotschafter außerhalb Deutschlands wirken. Die Vorstellung von Münzen und Briefmarke erfolgte im Martin-Gropius-Bau im Rahmen der Ausstellung „Der Luthereffekt“.
Es handelt sich um eine 20-Euro-Gedenkmünze mit dem Titel „500 Jahre Reformation“ und eine gleichnamige Sonderbriefmarke sowie ab Mai eine 50-Euro-Goldmünze mit dem Namen „Lutherrose“. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) begründete die Sonderbriefmarke und die neuen Münzen mit der gesamtstaatlichen Bedeutung der Reformation und der enormen geistigen Prägekraft des Reformators Martin Luther (1483–1546).
Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, sagte bei der Veranstaltung, Luthers Kritik an den damaligen Zuständen in der katholischen Kirche hätten nicht nur zu einem „Verlust an Einheit bis hin zu konfessionellen Bürgerkriegen“ geführt, sondern auch zu einem Pluralisierungsschub, der sich für die kulturelle, gesellschaftliche und politische Präsenz des christlichen Glaubens als förderlich erwiesen habe. In der Reformation hätten sich unter anderem die christliche Verantwortung im weltlichen Handeln und die Gewissensbindung vor dem Obrigkeitsgehorsam angekündigt, führte Huber weiter aus. „Der Ansporn zu aktiver Mitverantwortung gilt zu Recht als eine der wichtigen Botschaften der Reformation für unsere Gegenwart“, sagte der Berliner Altbischof.