Am 31. Oktober 2017 jährt sich zum 500. Mal die Veröffentlichung der 95 Thesen. Dieses Ereignis symbolisiert bis heute den Beginn der Reformation, einem zentralen Ergebnis der deutschen Geschichte. Ihre religiösen, gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Auswirkungen erlangten weltgeschichtliche Bedeutung. Um die Bedeutung dieses Ereignisses mit all seinen Facetten zu unterstreichen, haben Bund, Länder und Kirchen seit 2008 das Reformationsjubiläum mit der Lutherdekade vorbereitet. Am Reformationstag 2016 wird in Berlin das Reformationsjahr mit einem Festgottesdienst in der Marienkirche und einem anschließenden Festakt eröffnet.
Offizieller Festakt
Im Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt wird Bundespräsident Joachim Gauck am Montagnachmittag das Jubiläumsjahr mit einer Festrede eröffnen. Die Grußworte sprechen Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD). Zum Kreis der geladenen Gäste zählen Vertreterinnen und Vertreter der Bundesregierung, die Ministerpräsidenten der Länder sowie zentrale Akteure der Lutherdekade und des Reformationsjubiläums. Das ZDF überträgt ab 17:10 Uhr die Eröffnung des Reformationsjubiläums.
Zuvor gibt es am traditionellen Reformationstag in der Berliner St. Marienkirche am Alexanderplatz einen Festgottesdienst. Die Predigt hält der Berliner Bischof Markus Dröge. Der ehemalige Mainzer Bischof und langjährige Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, soll dabei als erster Katholik mit der Martin-Luther-Medaille der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ausgezeichnet werden. Der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, hält die Laudatio auf den 80-jährigen Lehmann.
Karten der Reformation
Mit dem Gendarmenmarkt wurde einer der meistbesuchten Plätze Berlins ausgewählt. Dort, vor dem Konzerthaus Berlin, entstehen anlässlich der Reformationsfeierlichkeiten zwei jeweils 300 qm große begehbare „Karten der Reformation“. Auf einer Deutschland- und einer Weltkarte, die mit Asphaltfolie ausgelegt werden, markieren Stelen ausgewählte Orte mit Bezug zum Reformationsjubiläum, sei es durch Kultur, Geschichte oder Religion. Die Stelen sind mit grafischen Elementen, Bildern und Informationen versehen. Sie vermitteln relevante historische Fakten und weisen auf anstehende Veranstaltungen hin. Gäste und Passanten haben so die Möglichkeit, spielerisch wichtige Reformationsorte und die besonderen Höhepunkte des Reformationsjubiläums zu entdecken.