Kirchentag als Geschenk
(epd): Berlin und seine Bewohner „wollen und werden gute Gastgeber sein“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn bezeichnete den am Sonntag zu Ende gehenden 35. Deutschen Evangelischen Kirchentag unterdessen als „Geschenk für die Stadt Stuttgart“. Besonders beeindruckt habe ihn, dass die Menschen überall in der Stadt darüber diskutierten, dass „Klugheit eine Gemeinschaftstugend ist“. Das Protestantentreffen stand unter dem Motto „damit wir klug werden“.
Der Berliner Bischof Markus Dröge betonte, anders als in Stuttgart lebten in Berlin viele Menschen, die vom Atheismus geprägt seien. Zudem würden viele Menschen aus anderen Ländern ihren Glauben mitbringen. In der Stadt entstehe jeden Monat eine neue christliche Gemeinde. Zuvor hatte der Berliner Bischof zum Evangelischen Kirchentag 2017 auch eine Auseinandersetzung „mit den Schattenseiten der Reformation“ angekündigt. „Im Gespräch mit anderen Konfessionen, Religionen und Weltanschauungen wollen wir Fehler nicht ausblenden und daraus für die Zukunft lernen“, sagte Dröge am Samstag in seinem Bischofswort dem Berliner Radiosender „88,8“.
Übergabe des Staffelstabs vom evangelischen Kirchentag 2015 in Stuttgart an den Kirchentag 2017 in Berlin-Wittenberg (Foto v.li.: Landesbischof Jochen Bohl, Sachsen; Staatssekretärin Gabi Ohler, Thüringen; Propst Siegfried T. Kasparick aus Wittenberg von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland; der zukünftige Oberbürgermeister von Wittenberg, Torsten Zugehör; der Kulturminister von Sachsen-Anhalt, Stephan Dorgerloh). (Foto: epd/Hanno Gut
Interreligiöser Dialog gefordert
Die Schweizer Theologin Christina Aus der Au, die 2017 als Kirchentagspräsidentin fungieren wird, wünscht sich ein Christentreffen, das den innerprotestantischen und interreligiösen Dialog voranbringt. Auch mit denen, die mit Religion gar nichts anfangen können, wolle der Kirchentag ins Gespräch kommen.
Darauf setzt Berlins Regierender Bürgermeister ebenfalls und hofft, dass der Kirchentag auch in die Stadtteile geht. Der Ort des Eröffnungsgottesdienstes sei noch unklar. Er solle aber auf jeden Fall an einem zentralen Ort wie dem Alexanderplatz oder dem Breitscheidplatz stattfinden, kündigte Müller an.