Mehr als 11 500 Konfirmanden und ehren- wie hauptamtliche Betreuer haben im Sommer im Rahmen des Reformationsjubiläums an den Konficamps in Wittenberg teilgenommen. Neben Gruppen aus allen 20 Landeskirchen Deutschlands nahmen auch Konfis aus anderen Ländern, wie der Schweiz, Österreich, Polen oder Tschechien an den elf Camps teil. Die 136 Betreuer leisteten insgesamt 888 Einsatztage und deckten im Schnitt jeweils zwei Camps ab – zwei junge Ehrenämtler sogar den ganzen Sommer. Dazu kamen noch rund 60 Volunteers, die die Konficamps unterstützten.
Auf dem Camp-Areal nördlich der Lutherstadt Wittenberg standen insgesamt 160 Zelte zur Verfügung, darunter vier große Zeltkirchen mit Platz für bis zu 350 Personen sowie 132 Übernachtungszelte für zwölf bis vierzehn Personen. Zum Programm der jungen Menschen gehörten Workshops sowie Ausflüge zu den Schauplätzen der Reformation in Wittenberg und zur Weltausstellung Reformation. Unter dem Titel „Trust and Try“ lernen sie, was es heißt, aufeinander zu vertrauen und Neues auszuprobieren – vom Hochseilklettern bis zum Konfirmandenunterricht.
Bei der Morgenandacht sitzen um die 1000 Konfirmanden vor der Bühne, oben stehen die nur etwa fünf Jahre älteren Moderatoren. Später kann man ihnen auf Snapchat und Instagram folgen, aber zuerst wird zusammen aufgewacht. Die Musiker stimmen „Fix you“ an, einen Song der vier Briten von Coldplay, die seit Geburt der meisten Konfirmanden bereits in den Charts, aber trotzdem noch cool sind. Die Ballade handelt vom Scheitern und von Einsamkeit, vom Verlieben, Verlieren und Vergeben. „Das Camp hier zeigt Wege, religiöse Themen mal nicht von der Bibelstelle her anzupacken“, sagt Hempel. „Mit Ressourcen, die den meisten kleinen Gemeinden zuhause nicht zur Verfügung stehen.“