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Thüringen plant zum Cranachjahr große Ausstellungen

(Foto: epd-bild/Maik Schuck)

Zum Themenjahr „Reformation – Bild und Bibel“ 2015 im Rahmen der Lutherdekade bereitet der Freistaat Thüringen unter anderem drei hochkarätige Ausstellungen in Gotha, Eisenach und Weimar vor. Das kündigte das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Erfurt an. Anlass ist der 500. Geburtstag des Renaissancemalers Lucas Cranach der Jüngere (1515-1586). Einer breiten Öffentlichkeit sollen neben Werken des Sohnes und Nachfolgers auch Arbeiten von Lucas Cranach dem Älteren (um 1472-1553) nahe gebracht werden.

Umfangreiche Sammlung an Schätzen

Mit dem Themenjahr und gemeinsam mit Partnern in Sachsen-Anhalt lenke Thüringen den Blick auf dieses „künstlerische Genie der Reformation“, sagte Kulturminister Christoph Matschie (SPD). Als ein Kernland der Reformation habe Thüringen eine umfangreiche Sammlung an Cranachschätzen zu bieten. Für die großen Projekte stellt der Freistaat Matschie zufolge rund 600.000 Euro zur Verfügung. Die Ausstellungen sollen sich unter dem Motto „Bild und Botschaft“ den Cranachs auf verschiedene Weise nähern, hieß es weiter. So werde in Gotha Cranach der Ältere als Hofmaler der sächsischen Kurfürsten anhand seiner Arbeiten gezeigt. Eine Rolle spiele dabei auch die damalige Verbindung von Politik und Religion.

Auf der Eisenacher Wartburg stehen Cranachporträts von Martin Luther (1483-1546) und ihre Funktion als Werbemittel der Reformation im Vordergrund. Luthers Aufstieg zu einem „Popstar des 16. Jahrhunderts“ sei vor allem den Cranachs zu verdanken, betonte das Ministerium. In Weimar, dem letzten Wirkungsort des Älteren, sollen unter anderem die neuesten kunsthistorischen, theologischen und biografischen Erkenntnisse über die Cranachs präsentiert werden. Zum 500. Geburtstag des Jüngeren bereiten auch die Partnerstädte der 2011 gegründeten Kooperation „Wege zu Cranach“ mehrere Ausstellungen vor. Die Projekte in Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind in das Themenjahr „Reformation – Bild und Bibel" der bundesweiten Lutherdekade zum Reformationsjubiläum 2017 einbezogen.

Sohn vollendet väterliches Werk

Mit der Lutherdekade bereiten die evangelischen Kirchen sowie Bund, Länder und Gemeinden gemeinsam das Reformationsjubiläum vor. Dabei steht seit 2008 jedes Jahr ein anderer Aspekt der Reformationsgeschichte im Vordergrund. Im Themenjahr 2015 geht es unter dem Stichwort „Reformation – Bild und Bibel" um die Kunst des frühen 16. Jahrhunderts. Cranachs jüngster Sohn Lucas hatte 1544 in Wittenberg die väterliche Werkstatt übernommen. Zu seinem umfangreichen Werk gehört neben Porträts und Gemälden mit religiösen Motiven auch der von ihm vollendete Reformationsaltar in der Weimarer Stadtkirche Sankt Peter und Paul, den sein 1553 gestorbener Vater ein Jahr vor seinem Tod begonnen hatte.

Informationen

Quelle:epd Datum:24-10-13
Schlagworte:
Cranach, Lutherdekade, Kunst, Thüringen, Malerei

Die Cranachs als Publikumsmagnet

Die Städtekooperation „Wege zu Cranach“ hat eine erfolgreiche Bilanz des Jahres 2015 gezogen.