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Niederländisches Königspaar besucht Kernland der Reformation Im Zuge eines Arbeitsbesuchs in Thüringen, Sachsen und Sachen-Anhalt stehen auch Besuche auf der Wartburg und in Wittenberg an.

König Willem-Alexander und Königin Maxima. (Bild: Rijksvoorlichtingsdienst/RVD)

Vom 7. bis 10. Februar reist das niederländische Königspaar, König Willem-Alexander und Königin Máxima, zu einem Arbeitsbesuch nach Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Zweck des Besuchs ist zum Einen die Vertiefung der Handels- und Investitionsbeziehungen und die Förderung der Zusammenarbeit in den Branchen Hightechsysteme und -werkstoffe, Chemie und Hochwasserschutz. Darüber hinaus geht es um kulturelle, historische und gesellschaftliche Entwicklungen, darunter etwa 500 Jahre Reformation, der Zweite Weltkrieg und die deutsche Wiedervereinigung.

Besuch der Wartburg und Luther Arbeitszimmer

Die Rundreise durch die drei Bundesländer beginnt am Dienstag, den 7. Februar mit dem Besuch der Wartburg. Dabei werden der König und die Königin die Burg und natürlich Martin Luthers Arbeitszimmer, in dem er das Neue Testament ins Deutsche übertrug, besichtigen. Beim anschließenden Abendessen wird über die Reformation und ihre Auswirkungen auf die Glaubenswelt und die Kultur gesprochen.

Am folgenden Tag wird das Königspaar unter anderem die älteste erhaltene Synagoge Europas in Erfurt besichtigen. Der Ursprung des Gebäudes reicht zurück ins Jahr 1094. Es wurde über die Jahrhunderte unter anderem als Lagerhaus und Herberge zweckentfremdet. Erst ab 1992, nachdem der ursprüngliche Gebäudezweck lange kaum beachtet worden war, begann eine systematische baugeschichtliche Erforschung. Heute dient die Synagoge als Museum des jüdischen Lebens in Erfurt

Ein weiterer Termin findet im Konzentrationslager Buchenwald statt, wohin Schätzungen zufolge ab 1940 auch 3300 Niederländer deportiert wurden. Über 500 Niederländer verloren in Buchenwald ihr Leben. Insgesamt wurden mehr als 280 000 Personen aus über 50 Ländern hier interniert, von denen etwa 56 000 ums Leben kamen. Der König und die Königin legen zum Gedenken an die Opfer Blumen nieder. Auch in Leipzig wird das Königspaar Niederländern gedenken, die Zwangsarbeit in Fabriken leisten mussten.

Schloss und Parkanlage in Oranienbaum 2009. (Bild: © epd-bild / Steffan Schellhorn)

Vom Goethe- und Schillerarchiv über Wittenberg zum Schloss Oranienbaum

In Weimar erhalten der König und die Königin eine Führung durch die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek sowie das Goethe- und Schiller-Archiv. Das Goethe- und Schiller-Archiv geht auf eine Initiative von Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach zurück, der Tochter von König Wilhelm II. der Niederlande und seiner Ehefrau Anna Pawlowna. Sie gründete das Archiv 1889, nachdem der letzte Enkel Johann Wolfgang von Goethes ihr dessen literarischen Nachlass vererbt hatte und ihr auch die schriftlichen Hinterlassenschaften Friedrich von Schillers anvertraut worden waren.  

Nach weiteren in der Hauptsache wirtschaftlichen Terminen in Leipzig steht am Donnerstagnachmittag ein Besuch in der Schlosskirche in Wittenberg auf dem Programm. Dabei werden Ministerpräsident Reiner Haseloff und Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör den königlichen Besuch empfangen. Die Direktorin des Evangelischen Predigerseminars Wittenberg, Hanna Kasparick, wird anschließend durch die Kirche führen. Am Hauptportal der Kirche soll Martin Luther seine 95 Thesen angeschlagen haben. Er fand dort auch seine Ruhestätte.  

Zum Abschluss besucht das niederländische Königspaar am Freitag das Bauhaus in Dessau. Die von dort ausgehende Kunstrichtung sollte vor allem Fortschrittlichkeit ausstrahlen. Anschließend steht der Hochwasserschutz im Mittelpunkt, u.a. beim Besuch im Schloss Oranienbaum. Fürstin Henriette Catharina von Anhalt-Dessau, Prinzessin von Oranien-Nassau, verwaltete seit 1660 das Landgut und beauftragte einen niederländischen Architekten mit dem Bau der nach den Oraniern benannten Schlossanlage. Auch Schloss Oranienbaum war 2002 und 2013 vom Elbhochwasser betroffen. Vor diesem Hintergrund wurde eine eigene Hochwasserstrategie entwickelt. Ein Mittagessen im Schloss schließt die Reise ab.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:epd/koenigshaus.nl Datum:25-01-17
Schlagworte:
Reformationsjubiläum, König Willem-Alexander, Besuch, Wartburg, Wittenberg

Reformationsjubiläum

Am 31. Oktober 2017 jährt sich zum 500. Mal die Veröffentlichung von Martin Luthers 95 Thesen. Dieses Reformationsjubiläum wird weltweit gefeiert.