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Auftakt der Reformation am Kirchenportal

Schlosskirche in Wittenberg
Schlosskirche in Wittenberg (Foto: Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt)

„Ein feste Burg ist unser Gott" – diese Textzeile des bekannten Psalms und Kirchenliedes prangt in großen Lettern auf dem Kirchturm der Wittenberger Schlosskirche. Der Urheber des Liedes, der Reformator Martin Luther, war es auch, der das 1506 auf den Grundsteinen des ursprünglichen Schlosses neu errichtete Bauwerk weltweit bekannt machte. 

Seine berühmten 95 Thesen soll er am 31. Oktober des Jahres 1517 an die Tür des Haupteingangs der Schlosskirche geschlagen haben. Dieses Szenario gilt zwar heute als historisch unsicher und ist möglicherweise der Legendenbildung nach Luthers Tod zuzurechnen. Dennoch bleibt das Bild des Kirchenportals unlösbar verbunden mit dem dramatischen Verlauf der Reformation, der hier seinen Ausgang genommen hat.

Letzte Ruhestätte der Reformatoren

Der sächsische Kurfürst Friedrich der Weise hatte in Wittenberg von 1490 an ein neues repräsentatives Schloss errichten lassen und die Schlosskirche als dritten Flügel konzipiert. Diese reich ausgestattete Kirche ist dann in den Kriegswirren des 18. Jahrhunderts fast vollständig zerstört worden. 1890 begann der Neuaufbau im neogotischen Stil. Dabei entstand auch der 88 Meter hohe Schlosskirchturm, der sich noch heute weithin sichtbar aus der Silhouette Wittenbergs erhebt.

In der Kirche haben Martin Luther und sein Freund Philipp Melanchthon ihre letzte Ruhe gefunden, ihre Gräber können im Kircheninneren besichtigt werden. Die Wittenberger Schlosskirche ist verzeichnet als UNESCO Welterbe.