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Martin Luthers Thesenanschlag an die Schlosskirche in Wittenberg wirkte wie ein Donnerschlag. Er veränderte die Kirche und die Gesellschaft. Die bis dahin herrschende Einheit von Staat und Kirche löste sich auf und wurde durch ein kritisches Gegenüber ersetzt. Einzelnen Personen und Predigern wurde das Recht zugestanden, sich nach ihrem an der Bibel und Vernunft orientierten Gewissen öffentlich zu engagieren. 

Da die europäischen Mächte zur gleichen Zeit begannen, die Welt unter sich aufzuteilen, setzte sich die Glaubensspaltung auch in vielen Kolonien fort. Der Protestantismus begann sich in Nordamerika auszubreiten, wohin viele der reformatorischen Dissidenten auswanderten, um ihren Glauben frei auszuüben. Das Anliegen der Baptisten, Quäker und freien Spiritualisten verband sich mit dem aufklärerischen Gedankengut und wirkte sich auf die Entstehung der Religionsfreiheit und der Weiterentwicklung der Menschenrechte aus. Das was von Wittenberg ausging, veränderte demnach nicht nur Deutschland, sondern auch Europa und die Welt.