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Schweizer Reformierte übergeben handgedrucktes Neues Testament

Der Vize-Ratspräsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK), Peter Schmid (re.), überreichte ein nachgedrucktes Neues Testament an Oberbürgermeister Torsten Zugehör (li.) und den Direktor der Stiftung Luthergedenkstaetten in Sachsen-Anhalt, Stefan Rhein (2.v.re.). (Bild: epd-bild/Jens Schlüter)

Während der „Weltaustellung Reformation“ in Wittenberg wurde im Schweizer Pavillon auf einer historisch nachgebauten Gutenbergpresse das Neue Testament der Zürcher Bibel gedruckt. Dieses Unikat wird am 9. September der Lutherstadt Wittenberg und dem Lutherhaus übergeben.

Die Schweizer Präsenz „Prophezey“ in Wittenberg wollte vom 20. Mai bis 10. September den Besucherinnen und Besuchern den besonderen Weg der Schweizer Reformation näherbringen. Mittelpunkt war der Druck des Neuen Testamentes der Zürcher Bibel. Drei Exemplare wurden auf handgeschöpftem Papier und versehen mit 21 Illustrationen von Hans Holbein dem Jüngeren in Handgriffen wie zur Reformationszeit in nur 96 Tagen hergestellt und gebunden.

Drei Jahre vor Martin Luther druckte 1531 der Buchdrucker Froschauer in Zürich die erste vollständige Bibel. Sie gilt seitdem in der deutschsprachigen Tradition der Reformation als maßgeblicher Text. So erklärt Michel Müller, Kirchenratspräsident der Reformierten Zürcher Landeskirche: „Die Zürcher Bibel hat die rasche Verbreitung der Reformation wesentlich unterstützt. Mit der Übersetzung gingen die Bildung und Umgestaltung der Gesellschaft einher.“ Das habe der Vision der humanistisch geprägten Zürcher Reformatoren um Huldrych Zwingli entsprochen. Ohne Zweifel sei dieser humanistische Geist eines der nachhaltigsten „Exportprodukte“ der Stadt Zürich. „Wir freuen uns, der Lutherstadt Wittenberg die hier gedruckte Zürcher Bibel übergeben zu können. Das ist ein starkes Zeichen“, fuhr Müller fort.

Am Samstagabend überreichte der Vize-Ratspräsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK), Peter Schmid, eines von drei nachgedruckten Originalexemplaren an Oberbürgermeister Torsten Zugehör und den Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Stefan Rhein.

Die Schweizer „Prophezey“ auf der Weltausstellung Reformation war inspiriert durch das gleichnamige, von Zwingli in Zürich 1524–1530 eingerichtete Übersetzungsforum. Die Präsenz in Wittenberg wurde getragen durch den Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund, die Schweizer Bischofskonferenz, die Römisch-katholische Zentralkonferenz der Schweiz sowie die Reformierten Kirchen der Kantone Zürich und Sankt Gallen.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:SEK-FEPS/epd Datum:10-09-17
Schlagworte:
Weltausstellung, Wittenberg, Lutherhaus, Schweiz, Zürcher Bibel, Gutenberg