Das Themenjahr „Reformation und Politik“ wird für Sachsen am 6. Januar in der Leipziger Nikolaikirche eröffnet. Erwartet werde dazu auch der evangelische Landesbischof Jochen Bohl, teilte die Kirchgemeinde in Leipzig mit. Sachsen feiert 2014 die Einführung der Reformation im albertinischen Sachsen vor 475 Jahren.

„Eine sächsische Wegmarke“

Im Vorfeld des Jubiläums ist dieses Fest der Landeskirche zufolge „eine sächsische Wegmarke“. Zentrale Veranstaltung ist der Landeskirchentag und das Deutsche Evangelische Chorfest vom 27. bis 29. Juni in Leipzig. Unter dem Motto „Hier stehe ich“ werden an den drei Tagen rund 10.000 Teilnehmer erwartet.

Das sächsische Reformationsjubiläum wird auch an anderen Orten des Freistaates mit Gottesdiensten oder Symposien gewürdigt, darunter in Annaberg und Dresden. Beim Kirchentag in Leipzig stehen neben Gottesdiensten und Konzerten auch Diskussionen und Bibelarbeiten auf dem Programm. Sachsens Landesbischof Jochen Bohl hofft auf ein "fröhliches Geburtstagsfest für die ganze Landeskirche".

Die beiden Länder starten im Januar mit ihrem Programm zum neuen Themenjahr der Lutherdekade. Für den Freistaat Thüringen eröffnet die Ostthüringer Kreisstadt Altenburg am 17. Januar das Themenjahr „Reformation und Politik“. Im Mittelpunkt stehe der Luther-Zeitgenosse und Weggefährte Georg Spalatin (1484-1545) und sein Wirken in der ostthüringischen Stadt, teilte die Kirchgemeinde mit. Zur Eröffnung des Thüringer Themenjahres 2014 in der Brüderkirche werde Kultusminister Christoph Matschie (SPD) erwartet.

Der Humanist und Theologe Georg Spalatin stammte aus dem fränkischen Spalt und war ab 1511 Stiftsherr in Altenburg. Seine lebenslange Freundschaft mit Martin Luther begann spätestens 1514. Nach dem Reichstag von Worms vermittelte er 1521 in geheimer Mission des sächsischen Kurfürsten Friedrich die Schutzhaft Luthers auf der Wartburg. In Altenburg führte er 1525 die Reformation ein. Ab 18. Mai würdigt die einstige Residenzstadt ihren Reformator mit einer großen Ausstellung.