Reformationsjubiläum nicht als „abgrenzendes Profilierungsevent“ sehen
Käßmann ruft auf zu „streitbarer Toleranz“ unter Katholiken und Protestanten
Margot Käßmann, Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland für das Reformationsjubiläum, hat Katholiken und Protestanten aufgerufen, mehr auf das Gemeinsame zu schauen als auf Differenzen. Protestanten könnten sich mitfreuen, „dass der neue Papst Bewegung bringt, Menschen ermutigt, Mauern infrage stellt“, sagte die ehemalige Bischöfin und Ratsvorsitzende in Bochum. Katholiken könnten sich ihrerseits „freuen am Reformationsjubiläum und es nicht als abgrenzendes Profilierungsevent sehen, sondern mitfeiern, weil es doch unsere gemeinsame Geschichte ist“.
Konflikte entschärfen
Unterschiede sollten „im Sinne von positiver Toleranz anregend sein“, sagte die Theologin im Rahmen eines ökumenischen Symposiums zum Reformationsjubiläum. Sie wünsche sich eine „streitbare Toleranz“, die zur eigenen Position ermutige, aber offen sei für Lernerfahrungen und Horizonterweiterungen. Dazu seien Zeit für Gespräche, Bereitschaft zum Zuhören und Respekt für die andere Position nötig, ergänzte Käßmann laut Redetext. Religionen und Konfessionen sollten Konflikte entschärfen, statt Öl ins Feuer zu gießen.
Auf dem Symposium an der Ruhr-Universität Bochum befassten sich Wissenschaftler aus dem In- und Ausland mit der heutigen Sicht auf das welt- und kirchengeschichtliche Ereignis der Reformation.
Quelle:epd
Datum:27-09-13
Schlagworte:
Ökumene, Reformationsjubiläum, Margot Käßmann, Bochum
Themenjahr 2013
Die modernen Konzepte von Gewissens-freiheit und Toleranz sind wesentlich auch das Ergebnis der Reformation.