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Jubiläumsjahr in Sachsen eröffnet Sachsen eröffnet das Reformationsjubiläumsjahr mit einem ökumenischen Festgottesdienst in Bautzen. Die Dresdner Bischöfe Rentzing und Timmerevers betonen in einer Erklärung das Verbindende unter den Kirchen und wollen auch gemeinsam feiern.

Ansicht der Stadt Bautzen
In Bautzen wurde am Freitag das Reformationsjubiläum in Sachsen eröffnet (Bild: Rico Loeb / pixabay)

Am Freitagabend wurde das Reformationsjubiläum in Sachsen offiziell eröffnet. Unter dem Motto „Wir sind so frei“ wurde im Bautzener Dom ein Festgottesdienst gefeiert. Daran nahm neben den beiden Dresdner Bischöfen, Carsten Rentzing und Heinrich Timmerevers, auch der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) teil. Höhepunkt des Jubiläumsjahres 2017 ist für Sachsen der Kirchentag auf dem Weg in Leipzig. Er steht unter dem Motto „Musik. Disput. Leben.“ Bundesweit war das Jubiläum bereits am 31. Oktober vergangenen Jahres in Berlin eröffnet worden. In Thüringen fand die Eröffnung im November auf der Wartburg statt.

Gemeinsames Wort der beiden Dresdner Bischöfe

Der evangelisch-lutherische Landesbischof Rentzing und der katholische Bischof Timmerevers verbreiteten zum offiziellen Beginn in Sachsen ein gemeinsames Wort. Darin betonen sie, dass 500 Jahre Reformation von den evangelischen und katholischen Kirchen in Deutschland gemeinsam als „Christusfest“ begangen würden. Martin Luther habe „neu auf Christus hinweisen wollen, auf seine gute Botschaft“. Es sei ihm „um nichts anderes gegangen“.

Luther hatte 1517 seine 95 Thesen veröffentlicht, in denen er unter anderem den Ablasshandel der damaligen Kirche anprangerte. Dieses Ereignis, dass sich am 31. Oktober 2017 zum 500. Mal jährt, symbolisiert bis heute den Beginn der Reformation, einem zentralen Ereignis der deutschen Geschichte. Rentzing ist Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Timmerevers hat das Bischofsamt des Bistums Dresden-Meißen inne.

Mit der Geschichte der Reformation verbinde sich aber auch „eine Trennungsgeschichte, welche die Christenheit bis heute tief verwundet“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung der beiden Bischöfe weiter. Dieser stünden jedoch in der jüngeren Vergangenheit „intensive ökumenische Bemühungen gegenüber“. Der Glaube an Jesus Christus verbinde beide Kirchen „zutiefst miteinander“, erklärten die beiden Bischöfe. 

Der Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland, Dietrich Brauer, bezeichnete Luther beim Gottesdienst in Bautzen als einen „beherzten Mönch, der den Mut hatte, um der Freiheit des Evangeliums willen dem Papst entgegenzustehen“. Er warb in seiner Predigt um „mehr Solidarität und Verständigung untereinander“. Auch die Gegenwart sei „nicht heil von Hass und Leid, Gewalt und Terror, Missbrauch in der Politik und Wirtschaft“. „Wir lernen sehr schlecht aus der Geschichte“, stellte Brauer fest.

Aufruf zur Verteidigung der Religionsfreiheit

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich rief zur Verteidigung der Religionsfreiheit auf. Die Ausübung der Religion sei „zutiefst menschlich“. Zugleich appellierte er in seinem Grußwort, „immer wieder das Verbindende zu suchen – als Christen, mit Andersgläubigen, aber auch mit Nichtgläubigen“. Das Entscheidende am Jubiläum sei „das Reden über Religion und Gesellschaft“, sagte Tillich. Daher laute seine These: „Sprechen über Religion tut gut.“

Erzbischof Brauer erinnerte in der Predigt auch an die Verfolgung der lutherischen Christen während der Oktoberrevolution Anfang des 20. Jahrhunderts. Seine Kirche habe während der Zeit des „roten Terrors einen echten Völkermord erlebt“, sagte er. Nur der „Geist der inneren Freiheit der Reformation“ habe die Kirche überleben lassen.

Der Ort des Festgottesdienstes, der Dom St. Petri in Bautzen, gilt als älteste Simultankirche Deutschlands. Sie wird bereits seit 1524 von katholischen und evangelischen Christen gemeinsam genutzt. Die sächsischen lutherischen Kirchgemeinden planen zum Jubiläum zahlreiche eigene Veranstaltungen. In Dresden ist am 31. Oktober auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche ein großes Fest „500 Jahre Reformation“ geplant.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:epd Datum:09-01-17
Schlagworte:
Eröffnung, Reformationsjubiläum, Sachsen, 2017

weiterführende Informationen

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen

Reformationsjubiläum

Am 31. Oktober 2017 jährt sich zum 500. Mal die Veröffentlichung von Martin Luthers 95 Thesen. Dieses Reformationsjubiläum wird weltweit gefeiert.