Zum 500. Reformationsjubläum zeigt das Mittelrhein-Museum in Koblenz – in Zusammenarbeit mit der Bibliothek des Priesterseminars Trier, der Stadtbibliothek Koblenz und der Bibliothek des Görres-Gymnasiums – eine Ausstellung früher Bibeldrucke. Neben der Bibelübersetzung des Reformators Martin Luther stehen auch konkurrierende deutsche und vorreformatorische Bibelübersetzungen im Fokus. Besondere Aufmerksamkeit widmet die Ausstellung den bildlichen Darstellungen in den Drucken. Sie stammen teilweise von den bedeutendsten zeitgenössischen Druckgrafikern.
Auch Laien die Lektüre der Bibel zu ermöglichen, war eines der Kernanliegen der Reformation. Im Wege standen diesem Anliegen mehrere Dinge. Zum einen gab es keine weit verbreitete, weit verständliche deutschsprachige Fassung der Bibel, zum anderen konnten nur wenige Menschen lesen und zum dritten waren Bücher zunächst unerschwinglich teuer. Da sich Luthers Bibelübersetzung der sächsischen Kanzleisprache bediente, war sie auch über die Grenzen eines Sprachraums verständlich – auch wenn es im süddeutschen Sprachgebiet kleine Vokabelheftchen dazu gab. Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern ermöglichte eine billigere Buchproduktion. Beides zusammen gab der breiten Bevölkerung überhaupt auch erst einen Anlass, lesen zu lernen.