Skip to main content

Brüssel informiert sich über das Reformationsjubiläum

Vom 2. bis 4. Mai 2016 steht das 500-Jubiläumsjahr der Reformation im Mittelpunkt eines Informationsstandes im Europäischen Parlament

Arne Lietz
Arne Lietz am Info-Stand über das Reformationsjubiläum (Bild: Büro Arne Lietz)

Das Reformationsjubiläum 2017 ist seit heute Thema im Europäischen Parlament in Brüssel. Der Verein Reformationsjubiläum 2017, die Vertretung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Brüssel und die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt informieren gemeinsam über das 500. Reformationsjubiläum in Deutschland.

Reformation kein „nationales Ereignis“

Im Fokus des Informationsstandes „2017 - 500 years of Protestant Reformation“ stehen unter anderem die Originalschauplätze der Reformation sowie die Wirkungsstätten von Martin Luther in Sachsen-Anhalt.  Ebenso gehe es um die Entstehung gemeinsamer europäischer Werte und Ideen im Ursprungsland der Reformation. Neben zahlreichen Informationsmaterialien ist der Info-Stand in Brüssel ausgestattet mit einem lebensgroßen Playmobil-Luther, einem goldenen Luther des Künstlers Ottmar Hörl und einem Nachbau der Thesentür, kündigte der EU-Parlamentarier an.

Das 500. Jubiläum sei kein nationales Ereignis, betont der Magdeburger Arne Lietz (SPD), EU-Abgeordneter und Mitinitiator des Info-Standes. Die von Martin Luther und seinen Mitstreitern ausgelöste Reformation habe nicht nur die deutsche Kultur-, Geistes- und Religionsgeschichte, sondern ganz Europa und die Welt geprägt. Vor allem die Bibelübersetzung während der Reformationszeit in die jeweiligen Sprachen habe zur Entstehung der Schrift- und Nationalsprachen geführt und kann somit als europäisches „Bindeglied“ betrachtet werden.

Auf einem Teppich werden deshalb die Orte des Europäischen Stationenweges markiert, der die internationale Dimension der Reformation verdeutlichen soll. Der Europäische Stationenweg führt von Genf aus ab dem 3. November 2016 quer durch Europa und verbindet 68 zentrale Orte der Reformation in 19 Ländern. Das Finale der Tour ist für den 20. Mai 2017 mit der Ankunft des Trucks in Wittenberg geplant. Wenn die Tour in Lutherstadt Wittenberg endet, beginnt in den Wallanlagen der Lutherstadt Wittenberg die viermonatige Weltausstellung Reformation „Tore der Freiheit“, die zeigen wird, dass Reformation nicht ein Ereignis vor 500 Jahren war, sondern ein Prozess, der bis heute anhält und Kirche sowie Gesellschaft herausfordert und verändert, erklärt der EU-Abgeordnete weiter.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:epd/Arne Lietz Datum:02-05-16
Schlagworte:
Reformationsjubiläum, Brüssel, Europäisches Parlament, Originalschauplätze der Reformation,

Arne Lietz

Als Abgeordneter des Europäischen Parlaments setze ich mich für eine stärkere Wahrnehmung des deutschen Themas „Stätten der Reformation“ des Europäischen Kulturerbe-Siegels ein.

Die Ausbreitung der Reformation im Europa des 16. Jahrhunderts

Die Reformation markiert zusammen mit Renaissance und Humanismus, mit dem Zeitalter der Entdeckungen (Columbus 1492) und der europäischen Expansion den Beginn der Frühen Neuzeit oder europäischen Moderne, einen Epochenschnitt also. Sie war zum einen theologische Erneuerungsbewegung, die Reformen im Bereich der der Glaubenslehre, der Liturgie und der Kirchenhierarchie zum Ziel hatte. Zum anderen brachte sie in vielen europäischen Staaten eine politische Zäsur: die Abkehr von Rom, vom Papst, die Vereinigung von weltlicher und geistlicher Herrschaft, von Souveränität in der Person des Landesfürsten.