Skip to main content

Startschuss des Themenjahres in Zwickau gefallen

In der Muldestadt wird das Themenjahr „Reformation – Bild und Bibel“ für das Bundesland Sachsen offiziell eröffnet

Holzverzierung im Zwickauer Dom
Geschnitzte Holzverzierung im Zwickauer Dom St. Marien (© epd-bild / Norbert Neetz)

Mit einem Festgottesdienst wurde am Dienstag Abend im Zwickauer Dom St. Marien das Themenjahr „Reformation – Bild und Bibel“ für das Bundesland Sachsen und die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen (EVLKS) offiziell eröffnet. Die Predigt hielt der sächsische Landesbischof Jochen Bohl.

Bilder als Ergänzung des Wortes

Das Motto des Themenjahres lautet „Reformation – Bild und Bibel“ und würdigt besonders das Wirken von Lucas Cranach dem Jüngeren, dessen Geburtstag sich am 4. Oktober zum 500. Mal jährt. „St. Marien in Zwickau ist ein wunderbares Beispiel für die Bedeutung der Bilder in der Kirche,“ erklärte der Landesbischof. Hier gebe es sowohl Bilder aus der Zeit vor der Reformation als auch aus den vielen Jahrhunderten danach. „Jeder der St. Marien in Zwickau besucht, wird sich an der Pracht und der Meisterschaft der Bilder erfreuen, die es hier zu betrachten gibt, wie auch überhaupt an dem ganzen Raum, der für sich schon fast ein Bild ist.“

Der Landesbischof verwies jedoch auch darauf, dass für Christen an erster Stelle nicht das Bild, sondern das Wort stehe. Beide schließen sich gegenseitig natürlich nicht aus. „Für die Kirche steht immer das Wort im Mittelpunkt; das war auch der zentrale Impuls bei Martin Luther. Aber er hat natürlich verstanden, dass Bilder eine wichtige Dimension der menschlichen Erkenntnis sind und zum menschlichen Leben etwas beitragen, was das Wort so nicht kann.“ Deshalb spielen Bilder in diesem Zusammenhang für die lutherische Kirche der Reformation, „als eine Ergänzung und Bereicherung“ des Wortes, eine große Rolle. Ein weiterer Höhepunkt des Gottesdienstes war die Wandelung des wertvollen Wohlgemuth-Altars aus dem Jahre 1479. Zunächst zeigte er die Fastenansicht – nach der zeremoniellen Wandelung ist nun wieder die Festtagsansicht zu sehen. An den Feierlichkeiten nahmen rund 500 Gäste teil.

Zwickauer Dom
Der Zwickauer Dom St. Marien
(Bild: © epd-bild / Norbert Neetz)

Wanderausstellung gibt Vorgeschmack auf 1. Nationale Sonderausstellung

In Anschluss an dem Gottesdienst wurde zu einem Empfang im Rathaus geladen. Dort eröffnete die Oberbürgermeisterin Pia Findeiß eine kleine Wanderausstellung, die einen ersten Vorgeschmack auf die 1. Nationale Sonderausstellung „Luther und die Fürsten – Selbstdarstellung und Selbstverständnis des Herrschers im Zeitalter der Reformation“ geben soll. Diese wird ab dem 15. Mai auf Schloss Hartenfels bei Torgau zu sehen sein. Die Präsentation im Zwickauer Rathaus zeigt großformatige Fotografien, die den Betrachter durch ihre Detailgenauigkeit in ihren Bann ziehen. Einige der kostbaren Exponate der Ersten Nationalen Sonderausstellung wurden stark vergrößert reproduziert. Abbildungen des Torgauer Schlosses mit Schlosskapelle ergänzen die Schau. Bis zum 22. Januar wird die Wanderausstellung noch zu bewundern sein.

Tag der offenen Tür in der Katharinenkirche

Bereits am Nachmittag lud die Katharinenkirche mit einem Tag der offenen Tür die Öffentlichkeit zu Führungen durch das Gotteshaus ein. Die Besucher hatten dabei die Gelegenheit einen Altar aus der Werkstatt Lucas Cranachs des Älteren (1472-1553) zu bewundern. Dem sogenannten Kunigundenaltar wurde im vergangenen Jahr das Europäische Kulturerbesiegel der Stätten der Reformation verliehen. Er entstand im Jahre 1517 – dem Jahr in dem Martin Luther die 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg anschlug.

Informationen

Quelle:luther2017 Datum:08-01-15
Schlagworte:
Lutherdekade, Themenjahr, Zwickau, Landeskirche Sachsens, Reformation - Bild und Bibel