Die Theatergruppe EIGENart entstand im Herbst 2014 aus einer Gruppe ehemaliger Theaterschüler der Realschule Obertraubling sowie weiteren Theaterverrückten. Unter der Leitung der Burgweintingerin Eva Schon und der Neutraublingerin Sabine Hrach will die Gruppe mit ihren Stücken eigen(artig)e Akzente im Amateurtheater setzen.

Dabei bringt sie ernste Themen mit einem gesunden Maß an Ironie auf die Bühne. Um der ihr „eigenen Art“ auch weiterhin treu zu bleiben, führt das zehnköpfige Ensemble im April und im Oktober die spritzige Eigenproduktion „Gerichtssache Luther“ auf. Mit diesem Stück trägt die Gruppe zum Reformationsjahr bei. In der Maria-Magdalena-Kirche wird ein Schauprozess gezeigt, bei dem sich historische Persönlichkeiten wie Luthers Ehefrau, Katharina von Bora, die Frau des Kirchenmalers Lucas Cranach, Argula von Grumbach und andere einfinden werden, um sich und ihre Position vor dem jähzornigen und zynischen Ankläger Johannes zu verteidigen.

Innerhalb eines Vierteljahres hat Sabine Hrach den Text zu „Gerichtssache Luther“ verfasst. Dem Schreibprozess voraus gingen viele Monate der Recherche. Das Stück liefert Informationen zu den Menschen, die die Reformation voran gebracht haben. Die historischen Figuren sind authentisch und das Stück belehrt den Zuschauer auf unterhaltsame und spannende Weise. 

Dieser Spagat gelang, indem drei Personengruppen das Spiel vorantreiben. Neben den historischen Figuren Argula von Grumbach, Katharina von Bora und anderen sind dies zwei moderne Gerichtszuschauer, ein Pärchen, das das Geschehen mit flapsigen Bemerkungen aus heutiger Sicht kommentiert. Und dann ist da noch das Gerichtsteam, bestehend aus Richterin, Ankläger und Schreiber, die ebenfalls eine ganz eigene Sicht auf die damaligen Ereignisse haben. 

Ob und zu welcher Strafe Dr. Martin Luther in Abwesenheit verurteilt wird, erfährt, wer dem Prozesstheater am 1., 7. oder 8. April um 19.30 Uhr beiwohnt.