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Vorfreude aufs Reformationsjubiläum im katholischen Allgäu Recherchereise der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017“

Die Türme von Wassertor, Nikolaikirche und Georgskirche in Isny. (Bild: Wikimedia Commons/Tilman2007)

„Ein Gespür dafür entwickeln, wie die Republik tickt“, das war in den Worten von Stefan Zowislo das Ziel der zweitägigen Recherchereise der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017“ in mehrere Städte des Allgäus. Der Geschäftsführer des Wittenberger Projektbüros der Lutherdekade und Projektmanager Markus Scherer machten Station in Kaufbeuren und Kempten, Isny und Memmingen.

Dabei stießen sie mitten im katholischen Allgäu auf zahlreiche Spuren der Reformation, alte evangelische Traditionen und großes Interesse an der Lutherdekade. „Die Bereitschaft zum Mitmachen in Sachen ‚Luther 2017’ ist enorm, die Vorfreude auch, beste Voraussetzungen für die viel zitierten Netzwerke, die wir auf dem Weg zum Jubiläum so dringend brauchen“, so zog Zowislo zufrieden Bilanz.

Lange protestantische Tradition

In Isny führte den Gästen ein ganzes Team kompetenter Ansprechpartner die protestantischen Wurzeln der Stadt vor Augen: Bürgermeister Rainer Magenreuter, Tourismuschefin Margret Kaiser, Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Heimatpflege sowie der evangelischen Kirchengemeinde erläuterten die lange protestantische Tradition der württembergischen Stadt, die, wie auch das bayerische Memmingen, 1531 zu den Gründungsmitgliedern des Schmalkaldischen Bundes protestantischer Fürsten und Reichsstädte gehörte. Heute überwiegt, wie im gesamten Allgäu, die katholische Bevölkerung mit etwa 60 Prozent gegenüber den rund 20 Prozent Protestanten.

Predigerbibliothek der Isnyer Nikolaikirche
Predigerbibliothek der Isnyer Nikolaikirche (Bild: Michael Panzram)

Diese Minderheit aber kann auf eine reiche Geschichte verweisen. So zeigten sich die Gäste aus dem Stammland der Reformation beeindruckt von einem Besuch in der Predigerbibliothek der Isnyer Nikolaikirche, wo sie unter anderem eine Lutherbibel von 1523 und ein frühes protestantisches Gesangbuch zu sehen bekamen.

Eldorado für die reformatorische Spurensuche

„Alle diese Städte sind ein Eldorado für die reformatorische Spurensuche“, stellte Zowislo fest. „Der Besucher wird mit jeder Menge Fundstücken belohnt, kommt dank Stadtrundgängen und vielen gedruckten Produkten den Dingen auf die Schliche und fährt von Gastfreundschaft und Landschaft beseelt nach Hause.“

Das Reformationsjubiläum solle ein bundesweites Ereignis werden und nicht nur Spezialisten begeistern, „wir wollen die Breite der Gesellschaft erreichen“, betonte Zowislo anlässlich der Begegnungen im Süden des Landes. Dafür konnte das Team aus der Lutherstadt Wittenberg auf dieser Reise zahlreiche Ideen und Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit auf das Jubiläumsjahr 2017 hin sammeln.

 

 

Informationen

Quelle:luther2017.de Datum:24-01-14
Schlagworte:
Tourismus, Bayern, Reformationsjubiläum, Isny, Kaufbeuren, Allgäu, Memmingen, Kempten