Vor 498 Jahren, am 27. Juni 1519, begann in Leipzig die später so bezeichnete „Leipziger Disputation“. In dem theologischen Streitgespräch standen sich Johannes Eck und die Reformatoren Martin Luther, Philipp Melanchthon und Andreas Karlstadt gegenüber. Es sollte ein klärendes Gespräch zur Beilegung des Konflikts zwischen beiden Parteien werden.
Vor der Leipziger Disputation war der Streit in der Hauptsache in schriftlicher Form ausgetragen worden, allerdings hatte Luther seine Vorstellungen ein Jahr früher schon in der „Heidelberger Disputation“ verteidigt. Dieses Gespräch hatte einen wesentlichen Einfluss auf die Verbreitung der reformatorischen Lehre im südwestdeutschen Raum, da sich viele spätere Anhänger unter den Zuhörern befanden.
Der Anstoß zur Leipziger Disputation ging von Luthers Gegner Eck aus. Der Vizekanzler der Universität Ingolstadt einigt sich im Oktober 1518 mit Luther auf Leipzig als den Ort des Gesprächs, wohl mit Blick auf die antireformatorische Haltung von Universität und Rat der Stadt. Die Universität erklärt sich auch bereit, die Disputation durchzuführen, allerdings verweigert die theologische Fakultät ihre Zustimmung. Erst die Befürwortung durch den Landesfürsten, Herzog Georg den Bärtigen, bringt schließlich die Disputation auf den Weg.