Die Europäische Melanchthon-Akademie in Bretten veranstaltet vom 12. bis zum 14. Oktober ein internationales Symposium zum Thema „Das 15. Jahrhundert“. Allgemein gelte das 15. Jahrhundert als Inkubationszeit, eine Ära wichtiger Umbrüche, die ihre Wirkung allerdings erst nach 1500 entfalten konnten. Dabei will das Symposium das 15. Jahrhundert eben nicht als „Herbst des Mittelalters“ oder als „Vor-Reformation“ behandeln, sondern als eine „auf vielen Feldern vitale Zeit eigenen Rechts“, wie es in der Einladung der Akademie heißt.
Das 15. Jahrhundert für sich betrachten
Dafür bringt die Melanchthon-Akademie Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen zusammen, die das reiche und vielfältige geistig-kulturelle Leben des 15. Jahrhunderts für sich sichten sollen – losgelöst von eventuell später aus ihm hervorgegangenen Phänomenen der Religions-, Medien-, Globalisierungs- und Wissen(schaft)sgeschichte. Dies biete „Ansatzpunkte und Forschungsgebiete für viele Fachrichtungen“.
Neben der nicht-öffentlichen Tagung wird im Rahmen des Symposiums auch ein öffentlicher Abendvortrag stattfinden, der sich unter dem Titel „Frost, Maikäfer und Ernteglück“ mit dem 15. Jahrhundert in Europa aus klima-, umwelt- und wirtschaftshistorischer Perspektive nähert. Den Vortrag wird die Schweizer Historikerin Chantal Camenisch von der Universität Bern halten.