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Reformationsbotschafterin Käßmann warnt vor Fundamentalismus

Vortrag der Theologin an der Prager Karlsuniversität

Margot Käßmann
Margot Käßmann
(Bild: epd-bild / Norbert Neetz)

Die Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum, Margot Käßmann, hat jede Form von Fundamentalismus verurteilt. „Fundamentalismus, ob jüdischer, christlicher, islamischer oder hinduistischer Prägung, mag Bildung und Aufklärung nicht“, sagte die Theologin in Prag. Fundamentalistisches Gedankengut stehe der Kernbotschaft der Reformation entgegen.

„Es geht um gebildeten Glauben“

„Denken und reflektieren, verstehen können und fragen dürfen“ sei und bleibe ein wichtiges reformatorisches Anliegen, sagte Käßmann in einem Vortrag an der Prager Karlsuniversität. Käßmann sprach sich in diesem Zusammenhang auch dafür aus, religiöse Bildung nicht zu vernachlässigen. „Den Kirchen der Reformation geht es um gebildeten Glauben und der schließt auch den historisch-kritischen Blick auf den biblischen Text ein“, sagte sie.

Käßmanns Vortrag bildete den Abschluss eines dreitägigen Besuches der Reformationsbotschafterin in Prag. Unter anderem hatte die Theologin die deutschsprachige Evangelische Gemeinde besucht sowie die Kirchenleitungen der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder und der Tschechoslowakischen Hussitischen Kirche getroffen. Bei ihrem Aufenthalt in der tschechischen Hauptstadt würdigte Käßmann auch den tschechischen Reformator Jan Hus (um 1369-1415), der beim Konstanzer Konzil auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden war. Hus setzte sich ein Jahrhundert vor Martin Luther für eine Reformation der Kirche ein.

Informationen

Quelle:epd Datum:25-03-14
Schlagworte:
Toleranz, Prag, Tschechien, Aufklärung, Margot Käßmann, Jan Hus