Sachsen-Anhalt setzt bei der Tourismus-Entwicklung besonders auf kulturelle und kirchliche Höhepunkte. Ziel sei, sich künftig noch klarer als führendes Kulturreiseland in der Bundesrepublik und „Kernland deutscher Geschichte“ zu profilieren, sagte Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Hartmut Möllring (CDU) nach einer Kabinettsitzung in Magdeburg. Dort war der „Masterplan Tourismus Sachsen-Anhalt 2020“ beschlossen worden. Laut Möllring soll 2020 die Acht-Millionen-Marke bei Übernachtungen überschritten werden.

Im Jahr 2012 habe die Anzahl der Übernachtungen bei 7,35 Millionen gelegen, sagte Möllring. Mindestens zehn Prozent der Gäste sollen 2020 aus dem Ausland kommen, bislang seien es sieben Prozent. Zu den wichtigsten Themen bei der Vermarktung gehörten der 500. Geburtstag von Lucas Cranach dem Jüngeren im Jahr 2015, das 500. Reformationsjubiläum 2017, die 100. Wiederkehr der Gründung des Bauhauses 2019 sowie die vier UNESCO-Stätten im Land.

Gäste aus USA und Niederlanden, Schweden, Schweiz und Österreich

International wolle sich Sachsen-Anhalt mit dem Thema „Luther und Reformation“ auf die Märkte in den USA und Schweden konzentrieren. Unter dem Motto „Bauhaus und Moderne“ seien es neben den USA die Niederlande, die Schweiz und Österreich. Im Vordergrund werde nicht das Bundesland stehen, sondern die Einheit aus Thema und Reiseziel, wie etwa Luther und Wittenberg oder UNESCO und Quedlinburg, betonte Möllring.

Etwa 65.000 Menschen würden in Sachsen-Anhalt direkt oder indirekt vom Tourismus leben, der Bruttoumsatz betrage jährlich 3,45 Milliarden Euro. Regional sei vor allem der Harz als Anziehungspunkt hervorzuheben. In dem Mittelgebirge würden etwa 40 Prozent aller Übernachtungen im Land registriert.