Hansestädte, Kaiserpfalzen, Kirchen und ihre Heiligen: Europa verbindet über nationale Grenzen hinweg mehr, als manch einer meint. Das Europäische Kulturerbejahr 2018 will dies zum Thema machen – auch um ein Zeichen gegen Populismus zu setzen.
Europa als verbindendes Erbe und gemeinsame Zukunft: Das Europäische Kulturerbejahr 2018 will mit zahlreichen Projekten grenzüberschreitende Gemeinsamkeiten in Geschichte und Gegenwart in den Blick rücken. Ziel sei, anhand von Baudenkmälern, Kunstwerken und anderen Kulturgütern „Europa zuhause entdecken“ zu können und damit dem europäischen Zusammenhalt neuen Schub zu geben, sagte die Präsidentin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz (DNK), Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch, am Donnerstag (20.7.2017) in Potsdam.
In jeder Region und an fast jedem Ort gebe es Spuren europäischer Geschichte, vom englischen Landschaftsgarten über den barocken Park bis zur italienisch inspirierten Architektur, betonte Münch: „Uns umgibt überall europäisches kulturelles Erbe.“
In jeder Region gibt es Spuren europäischer Geschichte
Ein im März gestarteter Aufruf zur Beteiligung am Kulturerbejahr wurde inzwischen von mehr als 200 Institutionen unterzeichnet, so etwa von der Bundesstiftung Baukultur, der Deutschen Digitalen Bibliothek, dem Zentralverband des Deutschen Handwerks und der Domschatzverwaltung Halberstadt. In Deutschland wollen sich zahlreiche Institutionen und Projekte beteiligen. Ein Internetportal mit Informationen zum Europajahr und den ersten rund 30 Projekten in der Bundesrepublik wurde am Donnerstag in Potsdam freigeschaltet.
Auf dem Portal www.sharingheritage.de wird unter anderem die Europäische Route der Industriekultur vorgestellt, die sich mit 19 regionalen Routen, 15 europäischen Themenrouten und 100 Biografien zur Geschichte der Industrialisierung Europas beteiligt. Auch der Hugenotten- und Waldenserpfad, der einst Glaubensflüchtlinge nach Deutschland führte, der Essener Domschatz und Musikfestivals wie die Händel-Festspiele Halle, die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci und die Europäische Kulturroute der Reformation sind auf dem Portal präsent.