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Neue Dauerausstellung auf Schloss Hartenfels

Schloss Hartenfels in Torgau mit der Elbe im Vordergrund (Bild: Wikimedia Commons / Zeppelubil/Th. Haft/Torgau, CC BY-SA 3.0)

Am 10. September wurde auf Schloss Hartenfels in Torgau die neue Dauerausstellung „Standfest. Bibelfest. Trinkfest. Johann Friedrich I. – Der letzte Ernestiner Kurfürst.“ eröffnet. Sie ist der krönende Abschluss der seit 2012 laufenden Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen im Rahmen der Lutherdekade. Die Arbeiten wurden durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, den Freistaat Sachsen, den Landkreis Nordsachsen und die Stadt Torgau finanziert. Die Eröffnung war in den Festakt zur Eröffnung des Tags des offenen Denkmals durch den sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich eingebunden. „Ich habe große Zweifel, dass Schloss Hartenfels jemals so schön war, wie heute, nach fast 20 Jahren Sanierungs- und Restaurierungsarbeit“, meinte Tillich.

Die neue Dauerausstellung in den Kurfürstlichen Gemächern und dem Flaschenturm des Schlosses Hartenfels wurde im Auftrag des Landkreises Nordsachsen unter Federführung der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten gGmbH und in Zusammenarbeit mit dem Gestaltungsbüro whitebox entwickelt. Dr. Christian Striefler, Geschäftsführer der SBG gGmbH: „Es ist eine bislang einzigartige Kooperation im Bereich Ausstellungsgestaltung zwischen der SBG gGmbH und einem Landkreis. Es macht mich stolz, dass der Landkreis Nordsachsen unserer musealen Vermittlungskompetenz vertraut.“ 

Moderne Ausstellung erschließt authentischen Ort

Laut Kurator Dr. André Thieme rückt die Ausstellung die grundlegende Bedeutung Torgaus als Machtzentrum der Reformation und als Ort höfisch-architektonischer Repräsentation von europäischem Rang ebenso ins Zentrum einer modernen Exposition wie als Festungs- und Garnisonsort des 18./19. Jahrhunderts. Dabei erschließe die multimedial unterstützte Präsentation den authentischen Ort in seiner historischen Dimension. „Sie bietet damit ein museal-kulturelles Erlebnis herausgehobener Qualität, das regional insbesondere Familien und überregional vor allem Kulturtouristen sowie entspannte Rad- und Wandertouristen anspricht“, erklärte der Kurator weiter. 

Visualisierung der Rekonstruktion der Stube des Kurfürsten. (Bild: Arte 4 D)

Mit dem Flaschenturm, den Kurfürstlichen Gemächern und der Fürstenempore in der Schlosskapelle stehen für die neue Schau historisch und architektonisch besonders prägnante Räume zur Verfügung, die für die beiden wichtigsten Nutzungsepochen des Schlosses, die Reformations- und die Festungszeit, hohe Authentizität aufweisen. Die neue Dauerausstellung wurde ausgehend von Gestalt, Funktion und Geschichte dieser Ausstellungsräume konzipiert. 

In einem knapp einstündigen Rundgang lernen Besucher Schloss, Schlossgeschichte und die wichtigsten Bewohner kennen: Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und seine Gemahlin Sibylle. Aufwendig animiert schaffen die beiden eine emotionale Brücke zwischen dem Besucher und der Reformationszeit. Dabei konzentriert sich die Ausstellung auf die Baugeschichte des Schlosses, vor allem aber auf das alltägliche Leben am Hof und die Begegnung mit Fürst und Fürstin als Menschen. 

Politische Dimension der Reformation als zweiter Schwerpunkt 

Die politische Dimension der Reformation bildet einen zweiten inhaltlichen Schwerpunkt. Torgau zeigt sich als Machtzentrum der Reformation, Johann Friedrich als politisches Schwergewicht der Zeit bis hin zu seiner Niederlage bei Mühlberg 1547 und den damit verbundenen Folgen für Land und Schloss. Einen Höhepunkt stellt die Inszenierung der Flaschenstube als geteilten Raum dar. 

Hier haben zwei Zeitschichten nebeneinander überdauert: die prächtige Renaissance und die nüchterne preußische Festung. „Selten kann die Dynamik eines historischen Bauwerkes dem Besucher so klar wie hier vermittelt werden“, so Kurator Thieme. Dabei sei die Rekonstruktion des ehemaligen Gewölbes ein technisches und museales Highlight. Sie lasse die Pracht der alten Tafelstube wiederaufleben, ohne die moderne Überformung des Raumes zu verbergen.

Videotrailer zur Ausstellung

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:Landratsamt Nordsachsen/Torgauer Zeitung Datum:12-09-17
Schlagworte:
Torgau, Dauerausstellung, Schloss Hartenfels, Kurfürst, Ernestiner, Ausstellung, Museum, Geschichte

Info

„Standfest. Bibelfest. Trinkfest. Johann Friedrich der Großmütige - Der letzte Ernestiner Kurfürst.“

Schloss Hartenfels
Schlossstraße 27
04860 Torgau

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, 10 Uhr bis 18 Uhr

Eintrittskarten: 
5 Euro, ermäßigt 4 Euro

Weitere Informationen:
Website Schloss Hartenfels
Schloss Hartenfels bei Schlösserland Sachsen 

Torgau

An die 500 Baudenkmäler im Renaissance-Stil und der Spätgotik bilden ein Stadtbild von internationalem Rang.