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Kunstprojekt „95 Thesen“ zum Reformationsjubiläum

Kunstprojekt „95 Thesen“
Kunstprojekt „95 Thesen“ zum Reformationsjubiläum (Bild: Frederic Plützer)

„95 Thesen“, so benennt die evangelische Kirchengemeinde in Prien, nah am Chiemsee gelegen, ihr Kunstprojekt. Der Name ist selbstverständlich nicht zufällig gewählt, sondern eine direkte Anspielung an die berühmten 95 Thesen Martin Luthers. In Prien haben die Thesen eine etwas andere Form. In Gestalt von 95 Holzobjekten, davon 83 Holzstelen und 12 Würfeln, ragen die Priemer Thesen als Skulpturen aus der Erde und sollen sich später in einem Mosaik zusammensetzen.

Ein Kunstprojekt entsteht

(Foto: Tobias Grill)

Bereits im vorherigen Jahr entstand der Gedanke, ein künstlerisches Ausdrucksmittel über den eigenen Glauben zu finden. Jetzt, im Themenjahr „Bild und Bibel“, wurde der Gedanke in die Praxis umgesetzt.

Anlass ist das Reformationsjubiläum. „Im Rahmen der Lutherdekade ist die Auseinandersetzung mit Glauben noch einmal besonders mit dem Blick auf unsere Kirche und deren Geschichte verbunden“, beschreibt Eva-Maria Ladwig, Begleiterin des Projektes, den Impuls für die Ausstellung. Ziel und Besonderheit der Arbeiten ist die ganz persönliche Auseinandersetzung des Einzelnen mit dem Glauben und der Verbindung zwischen Mensch, Kirche und Christ sein. In der Konsequenz ist auch jede Skulptur in der Farbgebung, Textgestaltung sowie Form unterschiedlich.

Der Prozess der Gestaltung wurde von Malerin Eva-Maria Ladwig begleitet, aber nicht beeinflusst. Ladwig macht hingegen deutlich, dass der lange Prozess der Gestaltung insbesondere durch eine große Freiheit geprägt war. Viele der beteiligten Künstler und Künstlerinnen probierten sich lange Zeit aus, erkannten etwas Neues und verwarfen einige Ideen.Eingebunden in ein Thema, wie „Die Suche nach dem verlorenen Paradies“, stehen die Objekte für sich und beziehen sich inhaltlich nicht aufeinander. Auch zur „Schöpfung“ oder zur „Ordnung der Welt“ wurden Skulpturen entwickelt. Aktuell wird das Thema „Kirche der Versöhnung“ behandelt und lässt neue Kunstwerke entstehen.

Kollektive Gestaltung

(Foto: Tobias Grill)

Die Künstler und Künstlerinnen kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen, sind unterschiedlich alt und haben unterschiedliche Berufe. Neben Kindern, die begeistert an der Entstehung der Stelen beteiligten waren, gesellen sich Erwachsene aus verschiedenen künstlerischen Bereichen. So arbeitet der Ingenieur neben der Malerin und die Filmemacherin neben dem Bildhauer. Im März diesen Jahres will auch Pfarrer Karl-Friedrich Wackerbarth gemeinsam mit dem katholischen Pfarrer Klaus Hofstetter eine Holzstele gestalten.

Der Skulpturengarten soll als Einladung verstanden werden. Als Einladung für alle diejenigen, die entweder selbst gerne eine Holzstele gestalten oder einfach den Anblick und dessen Gedanken dahinter genießen oder verstehen wollen. Die Holzobjekte sind den Weg entlang der Kirche bis auf den Herrenberg angeordnet. Der Garten und die Objekte sind stets öffentlich zugänglich. Nach dem Aufbau aller fertig gestellten Arbeiten soll ein gemeinsames Fest den Garten noch einmal ehren.

 

 

Informationen

Autor:Isabell Redelstorff Quelle:Ev.-Luth. Kirchengemeinde Prien am Chiemsee Datum:13-02-15
Schlagworte:
95 Thesen, Martin Luther, 500 Jahre Reformation, Luther Dekade