Vertreter der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Stadt Stuttgart haben am Samstag (6. Juni) den hölzernen Kirchentags-Staffelstab an ihre Kollegen in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt übergeben. Im Jahr 2017 jährt sich die Veröffentlichung der 95 Thesen durch Martin Luther in Wittenberg zum 500. Mal. Aus diesem Anlass wird der 36. Evangelische Kirchentag vom 24. bis 28. Mai 2017 nicht nur in Berlin, sondern auch in Wittenberg und Umgebung gefeiert.
Kirchentag als Geschenk
Berlin und seine Bewohner „wollen und werden gute Gastgeber sein“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn bezeichnete den am Sonntag zu Ende gehenden 35. Deutschen Evangelischen Kirchentag unterdessen als „Geschenk für die Stadt Stuttgart“. Besonders beeindruckt habe ihn, dass die Menschen überall in der Stadt darüber diskutierten, dass „Klugheit eine Gemeinschaftstugend ist“. Das Protestantentreffen stand unter dem Motto „damit wir klug werden“.
Der Berliner Bischof Markus Dröge betonte, anders als in Stuttgart lebten in Berlin viele Menschen, die vom Atheismus geprägt seien. Zudem würden viele Menschen aus anderen Ländern ihren Glauben mitbringen. In der Stadt entstehe jeden Monat eine neue christliche Gemeinde. Zuvor hatte der Berliner Bischof zum Evangelischen Kirchentag 2017 auch eine Auseinandersetzung „mit den Schattenseiten der Reformation“ angekündigt. „Im Gespräch mit anderen Konfessionen, Religionen und Weltanschauungen wollen wir Fehler nicht ausblenden und daraus für die Zukunft lernen“, sagte Dröge am Samstag in seinem Bischofswort dem Berliner Radiosender „88,8“.