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Katholisches Bistum beteiligt sich an Reformationsjubiläum

"Gemeinsame Schritte gehen, damit das Reformationsjubiläum ökumenisch gefeiert werden kann"

Overbeck und Schneider
(Foto: epd-bild/Norbert Neetz)

Als erste katholische Diözese in Deutschland hat das Ruhrbistum seine Bereitschaft erklärt, sich am Reformationsjubiläum 2017 zu beteiligen. Bischof Franz-Josef Overbeck habe die Einladung der evangelischen Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen zur gemeinsamen ökumenischen Vorbereitung "von Herzen" angenommen, teilte das Bistum Essen mit. Im Jahr 2017 jährt sich der legendäre Thesenanschlag von Martin Luther an die Schlosskirche von Wittenberg zum 500. Mal. Er gilt als Auslöser der Reformation.

Er schätze "die Ehrlichkeit, mit der Sie die Schmerzen benennen, die mit der Reformation und ihren Folgen auch verbunden sind", betonte Overbeck in seinem Brief an die leitenden Theologen der Landeskirchen. Die Geschichte der Kirchen sei eben auch eine von Verwundungen, die bis heute nachwirkten. Ein Projekt unter dem Titel "Heilung der Erinnerungen" soll nach Planungen der evangelischen Kirchen den Weg bis 2017 begleiten. Heilung sei eine wichtige Voraussetzung für Versöhnung und Einheit. Das Reformationsjubiläum wird von katholischer Seite bisher distanziert betrachtet. Begrifflich ist dabei zumeist von "Reformationsgedenken" die Rede.

Gemeinsam das Evangelium glaubwürdig verkünden

"Wir tragen in dieser Zeit eine besondere Verantwortung dafür, dass das Evangelium Jesu Christi in unserer Gesellschaft und für die kommenden Generationen von Bedeutung bleibt und weiter glaubwürdig verkündet wird", erklärte der Ruhrbischof laut der Mitteilung der Diözese. Dieser Verantwortung werde man dauerhaft nur miteinander gerecht. Die leitenden Geistlichen der drei evangelischen Landeskirchen in NRW hatten die Bischöfe der fünf katholischen Dizöesen im Land sowie den Trierer Bischof eingeladen, "gemeinsame Schritte zu suchen und zu gehen, damit das Reformationsjubiläum auch ökumenisch gefeiert werden kann".

Bereits seit 2008 bereiten evangelischen Kirchen sowie Bund, Länder und Gemeinden gemeinsam das Reformationsjubiläum vor. In der Lutherdekade steht jedes Jahr ein besonderes Thema im Mittelpunkt; zurzeit ist dies "Reformation und Politik". 2017 soll dann nicht nur zentral - etwa in der Lutherstadt Wittenberg - sondern in möglichst vielen Region Deutschlands und Europas an das Reformationsgeschehen erinnert werden. "Hier möchte sich das Bistum Essen in die Gestaltung einbringen", heißt es in dem Brief des Ruhrbischofs.

Informationen

Datum:20-03-14
Schlagworte:
Luther, Ökumene, Reformationsjubiläum, Ruhrbistum, Overbeck