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Im Zeichen der Schlange

Kunstsammlungen der Veste Coburg zeigen Cranach-Graphiken.

(Kunstsammlungen der Veste Coburg)

Im Jahr des 500. Geburtstages von Lucas Cranach dem Jüngeren (1515-1586) liefern die Kunstsammlungen der Veste Coburg einen Beitrag zum bundesweit gefeierten Cranach-Jahr. In einer Sonderausstellung wird ein umfassender Überblick auf das graphische Schaffen der Cranach-Werkstatt gegeben.

Graphiken als Experimentierfeld

Dramatische Gesten, eigenwillige Begleitmotive und Nebenszenen kennzeichnen die Blätter, während der Landschaft und besonderen Naturdetails breiter Raum gegeben wird. In vorher nie gesehener Weise wird das Turniergeschehen als prachtvolles, schier unübersichtliches Ereignis erzählt. Haupt- und Nebenfiguren sind scheinbar miteinander verwoben. Im Werk Lucas Cranachs des Älteren spielt die Graphik zeitweise eine hoch bedeutende Rolle als Experimentierfeld für neue Ausdrucksformen. Dieser Schaffensform widmen die Kunstsammlungen der Veste Coburg nun die Sonderausstellung „Cranachs Graphik – Neue Narrative im Zeichen der Schlange“, die ab Freitag (27.03) zu sehen sein wird.

Die Marke Cranach

Mit der konsequenten Verwendung der Schlangensignatur und der Wappen seiner kursächsischen Auftraggeber läutete die Cranach-Werkstatt das Kapitel einer höchst modern anmutenden Ausbildung von „Corporate Identity“ ein. In der Schilderung von Szenen aus der biblischen Geschichte und der antiken Mythologie erzählen Cranachs Holzschnitte dadurch immer auch vom kursächsischen Hof, seiner Bedeutung und seinem Rang. Zugleich nutzte Cranach seine „Marke“, um im künstlerischen Wettbewerb Positionen zu besetzen. An solchen Beispielen, sowie am Vergleich verschiedener Druckauflagen lässt sich aber auch das Einwirken des Auftraggebers auf den Künstler ablesen. An Cranachs graphischen Lutherportraits, von denen Coburg seltene Abzüge besitzt, kann die Formulierung eines „Images“ nachverfolgt werden.

Ausstellung zeigt erstmals Gesamtwerk

(Bild: Wikimedia)

Die Ausstellung widmet sich auch anderen Aspekten der Graphik Cranachs des Jüngeren und thematisiert das Nachleben der Blätter. Zu ihrer Entstehungszeit wurden diese häufig nur in kleinen Auflagen gedruckt, die dafür bis in das 17. Jahrhundert hinein in Nachdrucken von den Originalplatten weiterlebten. Das Kupferstichkabinett der Kunstsammlungen der Veste Coburg verfügt über den nahezu vollständigen Bestand an graphischen Blättern von Lucas Cranach dem Älteren und seiner Werkstatt. Eine Auswahl von 100 Arbeiten, darunter Unikate wie das Bildnis Martin Luther mit Doktorhut (1521) vor hellem Grund, laden den Betrachter zum Entdecken ein. Ergänzt wird die Schau durch einige Vergleichsbeispiele von Hans Burgkmair dem Älteren, Albrecht Dürer, Hans Baldung Grien und Hans Schäufelein. Coburg ist Teil der Städte-Kooperation „Wege zu Cranach". Darin haben sich 13 Orte in Franken und Mitteldeutschland zusammengeschlossen, die im Leben und Wirken der Künstlerfamilie Cranach eine bedeutende Rolle spielten.


Die Sonderschau beginnt am Freitag (27.03.15) und endet am 31. Mai. Ebenfalls am Freitag eröffnet die neu gestaltete altdeutsche Sammlung mit Cranach-Schwerpunkt auf der Veste. Die Ausstellungsräume auf der Veste Coburg sind am 27. März von 13.00 bis 16.00 Uhr geöffnet, ab 28. März täglich von 09.30 bis 17.00 Uhr. Weitere Informationen unter www.kunstsammlungen-coburg.de

Informationen

Autor:luther2017 Quelle:Kunstsammlungen der Veste Coburg Datum:25-03-15
Schlagworte:
Lucas Cranach, Coburg, Ausstellung, Wege zu Cranach, Cranach-Jahr