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Großes Interesse an Luther-Ausstellungen in den USA Seit Eröffnung der Ausstellungen unter der Überschrift „Here I Stand“ zählten die gastgebenden Museen mehrere zehntausend Besucher

The Morgan Library & Museum, 225 Madison Avenue, New York, NY 10016
The Morgan Library & Museum, 225 Madison Avenue, New York, NY 10016 (Foto: The Morgan Library & Museum)

Drei Luther-Ausstellungen anlässlich des 500. Reformationsjubiläums stoßen in den USA auf reges Interesse. Die gastgebenden Museen in New York, Minneapolis (Minnesota) und Atlanta (Georgia) zählten bereits mehrere zehntausend Besucher seit der Eröffnung der Ausstellungen im Oktober. Die meisten Ausstellungsstücke rund um Leben und Wirken des Reformators Martin Luther (1483-1546) sind Leihgaben aus Deutschland und waren zuvor noch nie in den USA zu sehen.

Die Präsentationen unter der Überschrift „Here I stand ...“ („Hier stehe ich ...“) sind noch bis Januar zu sehen. Im Jahr 2017 jährt sich der Beginn der Reformation zum 500. Mal. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre – und keineswegs historisch sicher belegte – Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte. Im Morgan Library and Museum in New York nähmen sich Besucher besonders viel Zeit bei eben diesen 95 Thesen, sagte Kurator John McQuillen dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zu sehen sei eines von sechs noch existierenden Druckexemplaren der 95 Thesen sowie zahlreiche Schriftstücke aus Luthers Verkündigungsleben. Die Ausstellung habe bereits 40.000 Besucher begrüßen können.

Ein Brief Luthers an Karl V. als Highlight

Ein besonderes Ausstellungsstück sei ein Brief Luthers an Kaiser Karl V. vom 28. April 1521. Das Schreiben sei 1911 vom Namensgeber des Museums, dem Bankier John Pierpont Morgan, bei einer Versteigerung erworben und dem deutschen Kaiser geschenkt worden. Der Brief sei nun zum ersten Mal in den USA.

Das Minneapolis Institute of Art berichtet ebenfalls von 40.000 Besuchern. In Minneapolis geht es unter der Überschrift „Martin Luther: Art and the Reformation“ nicht nur um Luthers Wirken, sondern auch um den kulturhistorischen Kontext. In der umfangreichsten der drei Ausstellungen sind unter anderem Luthers Kanzel aus der Andreas-Kirche in Eisleben und archäologische Funde aus Luthers Elternhaus und dem Wohnhaus des Reformators in Wittenberg zu sehen.

Befragungen zufolge wollen 70 Prozent der Besucher in Minneapolis Freunden und Bekannten die Ausstellung empfehlen, wie Museumsmitarbeiterin Clare Regan dem epd sagte. Das sei ein außergewöhnlich hoher Prozentsatz. Im Schnitt verbrächten die Besucher zwei Stunden in der Ausstellung. Wegen des großen Zuspruchs ist die Ausstellung inzwischen auch montags geöffnet.

Brückenschlag von Martin Luther zu Martin Luther King

Die kleinste der drei Ausstellungen befindet sich in der protestantischen Pitts Theology Library in Atlanta. Mittelpunkt der Ausstellung ist das Gemälde „Gesetz und Gnade“ von Lucas Cranach dem Älteren aus dem Jahr 1536. Das Werk sei „der wichtigste Beitrag der deutschen Reformation zur bildlichen Kunst“, sagte der Leiter der Bibliothek, M. Patrick Graham. „Gesetz und Gnade“ bringe Luthers Rechtfertigungslehre auf den Punkt. Die Ausstellung schlage Brücken zur Zeitgeschichte und zu dem aus Atlanta stammenden US-Bürgerrechtler Martin Luther King, „ebenfalls einem großen Reformator“. Ein Teil der Ausstellung widmet sich Martin Luther Kings Besuch in Ost-Berlin 1964.

Die Federführung für die Ausstellungen hatte von deutscher Seite das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle. Partner sind die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, das Deutsche Historische Museum und die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:epd/Mia Datum:13-12-16
Schlagworte:
Luther, Here I Stand, Ausstellung, USA, Besucher

„Here I stand…“

Martin Luther in den USA: Zum Reformationsjubiläum wird in den USA die Ausstellungsreihe „Here I stand" gezeigt. Eine Vielzahl von hochkarätigen Institutionen haben sich an der Ausarbeitung des Projektes beteiligt.