Auf dem dritten Thüringer Melanchthontag in Schmalkalden diskutieren seit Freitag (08.05.) Theologen und Historiker über die Autorität des Papsttums im 16. Jahrhundert.
Expertentagung zu Melanchthon, dem Papst und der Ökumene
Thüringens Landtagspräsident Christian Carius (CDU) hat den Reformator und Luther-Mitstreiter Philipp Melanchthon (1497-1560) als „Geistesgröße von europäischem Rang“ gewürdigt. Von der Wissenschaft werde immer mehr entdeckt, „welch großen Einfluss dieser Mann auf die Reformation ausübte und wie er unser Land prägte“, sagte Carius am Freitag in Schmalkalden auf dem dritten Thüringer Melanchthontag.
Auf dem zweitägigen Symposium debattieren Theologen und Historiker über Melanchthons Schrift zur Autorität des Papstamtes. Die Einheit der christlichen Kirchen sei Melanchthon ein wichtiges Anliegen gewesen, weshalb er den Dialog der Konfessionen „vehement“ vorangetrieben habe, stellte der Landtagspräsident fest. „Als Vermittler zwischen den christlichen Konfessionen ist Melanchthons Erbe für die Ökumene von hoher Bedeutung“, fügte Carius hinzu.
Ein besonderer Aspekt auf dem Symposium sind die Debatten des Konzils von Trient, mit dem die katholische Kirche zwischen 1545 und 1563 auf die Reformation Martin Luthers reagierte. Dabei sollen auch Melanchthons Konzilsbeobachtungen erläutert werden. Zudem stand zum Auftakt ein ökumenisches Gespräch zwischen dem evangelischen Bischof von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, und der katholischen Erfurter Kirchenrechtlerin Myriam Wijlens auf dem Programm.
Zusammengefasst: In Schmalkalden untersucht eine Fachtagung die Autorität des Papsttums während der Reformation. Der Thüringische Landtagspräsident Christian Carius bezeichnete Melanchthon als Vermittler zwischen den christlichen Konfessionen.