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Ein Erinnerungsmal für die Aktion „Schwerter zu Pflugscharen“

Die Lutherstadt Wittenberg erhält ein neues Denkmal. In einem Kunstwettbewerb setzte sich der Künstler Michael Krenz durch. 

Michael Krenz
Michael Krenz stellt seinen Entwurf vor
(Bild: epd-bild / Steffen Schellhorn)

Eine freistehende Skulptur in zeitgenössischer Formensprache wird zukünftig im Lutherhof in Wittenberg an die Schmiedeaktion „Schwerter zu Pflugscharen“ des Kirchentages 1983 erinnern. Entworfen hat sie der Künstler Michael Krenz aus Halle, der sich in einem Kunstwettbewerb als Sieger durchgesetzt hat. 

Emblem der Friedensbewegung

„Michael Krenz zeigt die Werkzeuge des Schmiedes als scherenschnitt-artige Negativformen. Als ‚Leerstellen‘ verweisen sie darauf, dass es in der DDR verboten war, das Emblem der Friedensbewegung ‚Schwerter zu Pflugscharen‘ zu zeigen. Diese Leerformen wirken wie Relikte aus der Vergangenheit und animieren den Betrachter zugleich, sie in Gedanken zu einem sinnvollen Ganzen zusammenzufügen“, schreibt die Jury in ihrem Votum.

Nach Angaben der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt soll die Skulptur bis März 2017 entstehen. Sie wird aus einer Cortenstahl-Platte bestehen, in die 27 Formen gestanzt sind, die auf den ersten Blick wie dekorative Elemente wirken. Bei genauer Betrachtung seien die Formen aber als Umrisse von Werkzeugen und Ausrüstungsgegenständen einer Schmiede erkennbar. Auch ein maßstabgetreues Schwert sei zu sehen.

Der Wettbewerb wurde von der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt gemeinsam mit der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ausgelobt. Der Wettbewerb und die Realisierung des Denkmals werden vom Lions Club Wittenberg und weiteren Lions Clubs aus ganz Deutschland finanziert.

Ein ,Schwert zur Pflugschar' geschmiedet
Ein ,Schwert zur Pflugschar' geschmiedet: Der Wittenberger Friedenskreis hatte am 24.09.1983 im Rahmen eines Kirchentages zu einem Abend der Begegnung auf den Lutherhof eingeladen (Bild: © epd-bild / Bernd Bohm)

Aktion als Sinnbild für Auseinandersetzungen mit dem DDR-Regime

Bei einem Evangelischen Kirchentag war auf dem Lutherhof am 24. September 1983 ein Schwert zu einer Pflugschar umgeschmiedet worden. Die Initiative dazu ging von dem Wittenberger Pfarrer Friedrich Schorlemmer aus. Die kirchlichen Friedensdekaden in der DDR hatten bereits seit ihrem Beginn 1980 unter der Losung der biblischen Verheißung „Schwerter zu Pflugscharen“ gestanden. In der Folgezeit war das Sinnbild auch Grund für scharfe Auseinandersetzungen mit dem DDR-Regime.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:Stiftung Luthergedenkstätten/epd Datum:08-04-16
Schlagworte:
Lutherhof in Wittenberg, Wittenberg, Denkmal, Denkmal in Wittenberg

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