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Ein Traum macht Karriere

Eine neue Ausstellung würdigt die Reformatoren Myconius und Melanchthon

Friedrich Myconius und Philipp Melanchthon
Friedrich Myconius und Philipp Melanchthon (Bild: Schloss Friedenstein)

„Ich habe einen Traum – Myconius, Melanchthon und die Reformation in Thüringen“ ist der Titel einer neuen Ausstellung, die ab Sonntag (3. April) in der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt zu sehen ist. Im Mittelpunkt der Schau steht zum einen Myconius‘ „prophetischer“ Traum vom späteren Erscheinen Martin Luthers aus dem Jahr 1510 und zum anderen seine und Philipp Melanchthons Rolle im Zusammenhang mit der Hinrichtung von sechs Wiedertäufern im Jahr 1530 im Kloster Reinhardsbrunn im Landkreis Gotha. Begleitend zur Ausstellung gibt es auch eine virtuelle Schau, die Einblicke in die einzelnen Sektionen und ihre Exponate liefert.

Ein praktischer Reformator

Anlässlich des 470. Todestages von Friedrich Myconius am 9. April 2016 präsentiert die Ausstellung erstmals Leben und Werk dieses neben Georg Spalatin bedeutendsten Reformators in Thüringen. Er wirkte durch sein ruheloses Wirken für die Befestigung und Verbreiterung der Reformation nicht nur im Gothaer Land, sondern weit darüber hinaus.

Er nahm an Visitationen und Religionsgesprächen in ganz Deutschland teil und warb sogar in England im Auftrag des Kurfürsten für eine engere Zusammenarbeit mit der anglikanischen Kirche. Seine Bedeutung für die Reformationsgeschichte ergebe sich deshalb eher aus diesen praktischen Tätigkeiten als aus seinen nur wenigen gedruckten Werken, wie die Universität Erfurt erklärte. Myconius war eng mit Martin Luther befreundet, der ihn bei Gelegenheit immer wieder in Gotha besuchte. Auch zu Melanchthon unterhielt er enge Beziehungen, wie der ausführliche Briefwechsel zwischen beiden belegt, der in Auszügen 1596 zum ersten Mal veröffentlicht worden ist, so die Universität. 

Ausstellungsbegleitend finden drei Vorträge statt: Der Gothaer Superintendent Friedemann Witting wird am 7. April über die Reformation im Gothaer Land sowie ihre Umsetzung auf der „mittleren Ebene“ referieren. Dr. Stefan Rhein (Wittenberg) spricht am 20. April über „Die letzten Tage im Leben des Herrn Melanchthon. Geschichten und Texte anlässlich des 456. Todestages Philipp Melanchthons“ und PD Dr. Günter Frank (Bretten) am 4. Mai über „Myconius als Historiograph der Reformation“. 


Ausstellung: „Ich habe einen Traum – Myconius, Melanchthon und die Reformation in Thüringen“, 3. April bis 5. Juni 2016; Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 – 17 Uhr; Montags geschlossen, an Feiertagen geöffnet. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:epd/Stiftung Friedenstein/Universität Erfurt Datum:01-04-16
Schlagworte:
Friedrich Myconius, Reformation in Thüringen

… und ihre Menschen

Die Reformation war nicht nur das Werk eines Mannes. Zwar gilt Martin Luther als ihre Symbolfigur, doch wurde die Reformation von vielen Menschen betrieben.