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Eckart von Hirschhausen: „Weihrauch ist die Nebelmaschine der Frühmoderne“

Anlässlich des Reformationstages erscheint ein „chrismon spezial“. In dem Heft sprechen Julia Klöckner und Eckart von Hirschhausen über angeblich humorlose Protestanten, protzige Katholiken und Klischees, die keiner braucht.

Der Kabarettist Eckart von Hirschhausen (hier auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag 2015 in Stuttgart) (Bild: epd-bild)

Sie ist eine katholische Politikerin, er ein evangelischer Kabarettist: In einer Begegnung im Mainzer Gutenberg-Museum diskutieren CDU-Vize Julia Klöckner und der bekannteste Arzt Deutschlands, Eckart von Hirschhausen, über Ökumene, religiösen Prunk und heilende Kräfte. 

Katholiken bieten Atmosphäre

Eckart von Hirschhausen vermisst in der evangelischen Kirche Rituale und Inszenierungen. „Da haben wir Protestanten das Kind mit dem Bade ausgeschüttet und auf vieles verzichtet, was von direkter Wortverkündigung ablenkt“, sagte Hirschhausen dem Magazin „chrismon spezial“. Zu den katholischen Bräuchen stellte der 48 Jahre alte Kabarettist fest: „Weihrauch ist die Nebelmaschine der Frühmoderne.“

In dem Doppelinterview mit Julia Klöckner stimmte ihm die CDU-Politikerin zu: „Feiern können wir Katholiken gut, das stimmt.“ Klöckner schwärmte vom Barocken, „das einen in himmlische Höhen mitnimmt“ und nannte auch „die Malereien in der Kirche, wenn man im Gottesdienst mal abschweift“. „Atmosphärisch haben wir schon einiges zu bieten“, sagte die 42-Jährige.

Mit Blick auf den Martin Luther (1483-1546) gerieten beide ins Schwärmen. Klöckner äußerte Bewunderung für das Wirken des Reformators, das auch die katholische Kirche verändert habe: „Ohne Luther wäre die katholische Kirche nicht da, wo sie ist. Ich wollte kein Kirchenmitglied im 15. Jahrhundert sein.“ Hirschhausen nannte „Luthers Einwände gegen die dekadente Kirche des Mittelalters“ berechtigt. „Deswegen müssen wir 2017 gemeinsam feiern!“, sagte der Kabarettist mit Blick auf das 500. Reformationsjubiläum in zwei Jahren.

„chrismon spezial“ in rund 50 Tages- und Wochenzeitungen

Bereits zum vierten Mal erscheint anlässlich des Reformationstages am 31. Oktober ein „chrismon spezial“. Das 28-seitige Magazin liegt bundesweit in einer Auflage von 6,8 Millionen rund 50 Tages- und Wochenzeitungen bei. Neben Margot Käßmann, Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum 2017, und Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Rates der EKD, äußern sich auch andere Prominente über aktuelle Themen und ihre Erfahrungen. Im Zentrum des Hefts, das im Auftrag der EKD erscheint, stehen nicht nur Prominente, sondern auch fünf Jugendliche, die sich in ihrer Kirche engagieren.


Weitere Infos zum „chrismon spezial“: 
http://chrismon.evangelisch.de/ausgabe/chrismon-spezial-2015-31525

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:EKD/epd Datum:26-10-15
Schlagworte:
Reformationstag, Martin Luther, Eckart von Hirschhausen, Julia Klöckner, chrismon,

Prominente sprechen über ihr Evangelischsein im "chrismon spezial“ zum Reformationstag

"Martin Luther hatte eine klare Botschaft: 'Mischt euch ein!‘“, sagt der Politiker Frank-Walter Steinmeier. Er äußert sich als einer von vielen Prominenten im "chrismon spezial" zum Reformationstag, was ihm das Evangelischsein bedeutet.