Die am Sonntag (28.8.) zu Ende gegangene Thüringer Landesausstellung „Die Ernestiner. Eine Dynastie prägt Europa“ hat sich als Besuchermagnet erwiesen. Insgesamt wurden nach Angaben der Veranstalter seit der Eröffnung am 24. April 168.972 Besucher an den vier Ausstellungsorten in Gotha und Weimar sowie im Rahmenprogramm gezählt. Sowohl die Stiftung Schloss Friedenstein aks auch die Weimarer Klassik Stiftung hatten ursprünglich mit insgesamt 50.000 Besuchern. Dementsprechend positiv fiel das Resümee der Veranstalter aus.
Panorama zu 400 Jahre Geschichte
„Die Besucherresonanz zur Ausstellung hat unsere Erwartungen weit übertroffen“, zeigte sich die Weimarer Projektleiterin Karin Kolb von den Besucherzahlen erfreut. „Persönlich freue ich mich besonders über die vielfache Rückmeldung, dass es uns mit einem durchdachten Ausstellungskonzept und neuen Wegen der Vermittlung gelungen ist, die Besucherinnen und Besucher auf unterschiedliche Weise sinnlich anzusprechen und offenbar nachhaltig für die Ernestiner zu interessieren“, so Kolb.
Auf 4.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche entwarf die Ausstellung im Neuen Museum und im Schlossmuseum Weimar, im Herzoglichen Museum Gotha und auf Schloss Friedenstein das Panorama jenes Fürstenhauses, das über 400 Jahre lang die Geschicke des Landes zwischen Reformation und dem Ende der Monarchie lenkte und prägte. „Die Landesausstellung war künstlerisch und für die Außendarstellung des Freistaates ein Erfolg“, erklärte Thüringens Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke). Die Schau habe den Stellenwert von Kooperationen im Kulturbereich verdeutlicht und vorbildhaft bewiesen, „dass die Zusammenführung von Stärken ein Gewinn für alle Beteiligten ist“, so Hoff.
Mehr als 100.000 Interessierte (106.356) zog es in die beiden Ausstellungsstandorte in Gotha. In Weimar registrierte die Klassik Stiftung knapp 63.000 (62.616) Ausstellungsbesucher. Weitere rund 3.600 Gäste zählten beide Stiftungen gemeinsam im zusammen konzipierten Bildungsprogramm. Dabei befassten sich einige Besucher auch mit dem Themenkomplex jenseits der Landesausstellung. „Uns erreichen auch immer wieder Fragen und sogar Sachbeiträge von Besuchern, die sich privat noch einmal in die Materie vertieft haben. Dieses große Interesse freut uns natürlich sehr“, so Friedegund Freitag, Projektleiterin in Gotha.
Auftakt zum Reformationsjubiläum
Das Gesamtvolumen der „Ernestiner“-Ausstellung belief sich auf 2,4 Millionen Euro. Davon trug der Freistaat Thüringen mit 1.368.900 Euro einen maßgeblichen Anteil. Für das museumspädagogische Vermittlungsprogramm an beiden Ausstellungsorten stellte der Freistaat zusätzlich Mittel in Höhe von insgesamt 272.000 Euro zur Verfügung.
Die Landesausstellung war auch Auftakt zum Reformationsjubiläum, in dessen Rahmen im kommenden Jahr die Nationale Sonderausstellung „Luther und die Deutschen“ auf der Wartburg eröffnet wird.