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Der tolerante Reformator - Trierer Professor erinnert an Heinrich Bullinger

Gemeinsamkeiten der verschiedenen Konfessionen in den Mittelpunkt stellen

Heinrich Bullinger
(Foto: Wikimedia Commons)

Der Trierer Kirchenhistoriker Andreas Mühling hat den Beitrag des Schweizer Reformators Heinrich Bullinger zur Entwicklung des Toleranz- und Freiheitsgedankens gewürdigt. Unter dem Eindruck der Christenverfolgung, auch während der Bartholomäusnacht, habe das langjährige Oberhaupt der Züricher reformierten Kirche im 16. Jahrhundert nach Wegen gesucht, wie Menschen sich verstehen, sagte Mühling. Bullinger habe geforscht, wie Menschen unterschiedlichen Glaubens friedlich miteinander leben können.

Der Züricher Theologe habe die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Konfessionen in den Mittelpunkt gestellt: "Gemeinsamer Glauben, gemeinsame Taufe und auch das gemeinsame Evangelium", sagte Mühling in seinem Vortrag in der Reihe "Reformation und Toleranz - Ein spannungsreiches Verhältnis".

Wahrnehmung des verbindenden Elements

Bullinger habe auf der Wahrnehmung dieses verbindenden Elements bestanden. Für ihn durfte nicht sein, "dass Christen andere Christen verfolgen", erläuterte der Professor für Evangelische Kirchengeschichte und Hochschulpfarrer. Dieses Bestreben nach Ausgleich und Duldung von Menschen unterschiedlicher Konfessionen sei ein Teil des reformierten Erbes, das laut Mühling noch viel zu wenig bekannt ist.

Dabei besitze dieses Erbe entscheidende Aktualität: "Zu schauen, was sind die verbindenden Gemeinsamkeiten und was hilft, den anderen zu verstehen, das funktioniert - vorsichtig und ansatzweise - sogar beim interreligiösen Dialog." Auch bei der Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier 2012 habe genau diese Haltung geholfen, sagte Mühling, der auch Leiter des Ökumenischen Institutes für interreligiösen Dialog an der Universität Trier ist.

Informationen

Quelle:epd Datum:07-11-13
Schlagworte:
Schweiz, Toleranz, reformierte Kirche, Heinrich Bullinger