Der Lutherwegtag kommt in die Reformationsstadt Zerbst in Anhalt. Am 22. April veranstaltet die Deutsche Lutherweg-Gesellschaft ihr siebtes Jahrestreffen in der Heimat Katharinas der Großen. Dabei wird das Thema Pilgern im Mittelpunkt stehen. Der frühere Bischof der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, wird einen Festvortrag über „Gesellschaftliche Folgen der Reformation“ halten.
Im Rahmen der Veranstaltung sind kurze Touren zum nahegelegenen Dorfkirchenmuseum in Garitz und zur Osterkirche Trüben sowie auf dem Lutherweg durch Zerbst selbst geplant. Natürlich gibt es auch Gespräche und Informationen zu den Lutherwegen in fünf Bundesländern. Außerdem können Konzerte der parallel stattfindenden Internationalen Fasch-Festtage besucht werden. Sie stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Von Luther zu Fasch“.
Zerbst war zur Reformationszeit größte Stadt in Anhalt
Pfarrer Ekkehard Steinhäuser, Präsident der Deutschen Lutherweg-Gesellschaft, erinnerte an die Rolle von Zerbst im 16. Jahrhundert. Zerbst sei zur Zeit der Reformation die größte und bedeutendste Stadt in Anhalt gewesen. Bereits 1522 kam der Reformator Martin Luther auf Einladung des Stadtrates nach Zerbst. „Im Sinne Luthers wurde aus dem Franziskanerkloster eine Schule, die stark von Philipp Melanchthon geprägt wurde. Seit 1532 befindet sich in ihren Räumlichkeiten das älteste protestantische Gymnasium“, fügte Steinhäuser hinzu.
Der Lutherweg wurde im Jahr 2008 als Gemeinschaftsprojekt von Kirchen, Tourismusverbänden, Kommunen und weiteren Trägern gestartet. Seine Zielgruppe sind Pilger, Wanderer und Besucher, die an der Reformation und ihren Wirkungen interessiert sind. In fünf Bundesländern – Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Bayern und Hessen – führt der ausgeschilderte Weg auf mehr als 1.500 Kilometern durch Orte der Reformation und an „Plätze, deren Bedeutung sich durch die Wirkungen der reformatorischen Bewegung erschließt“.
Die Teilnahme am 7. Lutherwegtag in Zerbst kostet inklusive Verpflegung 15 Euro. Die Anmeldung ist über die Deutsche Lutherweg-Gesellschaft noch bis zum 31. März möglich.