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Bischof: Reformationstag in Niedersachsen dauerhaft arbeitsfrei

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(Foto: Fotolia)

Der Braunschweiger evangelische Landesbischof Friedrich Weber befürwortet die CDU-Initiative in Niedersachsen, den Reformationstag dauerhaft als gesetzlichen Feiertag zu verankern. "Vor allem für evangelische Christen ist der Reformationstag ein besonderer Gedenktag", sagte er am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Mit der Reformation verbänden sich kulturelle und geistesgeschichtliche Errungenschaften. Der Verein "Unternehmerverbände Niedersachsen" warnte dagegen vor zusätzlichen Kosten für die Betriebe.

CDU-Fraktionschef Björn Thümler hatte am Freitag im niedersächischen Landtag beantragt, den Reformationstag zu einem gesetzlichen Feiertag zu machen. SPD, FDP und Grüne reagierten skeptisch, aber nicht rundheraus ablehnend. Der Vorschlag soll nun im Kultusausschuss weiter beraten werden. Am 31. Oktober 1517 begann mit der Veröffentlichung der 95 Ablassthesen durch Martin Luther die Reformation. Die Tat löste eine weltweite Bewegung aus, die bis heute neben Kirche und Theologie auch Musik und Kunst, Wirtschaft und Soziales, Sprache und Recht prägte. 2017 jährt sich das Ereignis zum 500. Mal. Mit der Lutherdekade bereiten die evangelischen Kirchen sowie Bund, Länder und Gemeinden gemeinsam das Jubiläum vor.

Unternehmer dagegen, Gewerkschaften dafür

Der Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände, Volker Müller, verwies auf die bereits bestehenden Möglichkeiten der Beschäftigten, sich am 31. Oktober von der Arbeitspflicht befreien zu lassen, soweit die betrieblichen Erfordernisse dies zulassen. Einen gesetzlichen freien Tag lehnte er ab. Er "würde Betriebe mit Kosten belasten, ohne einen Beitrag für eine nachhaltige Diskussion über die Bedeutung der Reformation zu leisten". Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Niedersachsen, Hartmut Tölle, begrüßte einen zusätzlichen arbeitsfreien Feiertag: "Wir haben in dieser Hinsicht deutlichen Nachholbedarf gegenüber süddeutschen Bundesländern." Den Reformationstag könne er sich gut als Anlass vorstellen. Die Reformation habe gerade für Norddeutschland eine herausragende Bedeutung.

In einer ersten Stellungnahme hatte der hannoversche Landesbischof Ralf Meister für die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen den Antrag begrüßt. "Wir sind davon überzeugt, dass es einen Bedarf für einen Tag gibt, an dem in besonderer Weise der Diskurs über die Wurzeln unserer freiheitlichen Gesellschaft geführt wird", sagte er. Niedersachsen hat bisher wie Bremen, Berlin, Hamburg und Schleswig-Holstein neun gesetzliche Feiertage. Bayern hat 13 Feiertage, Baden-Württemberg und das Saarland haben zwölf. Der Reformationstag ist in den ostdeutschen Ländern außer Berlin gesetzlicher Feiertag.

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Datum:29-01-14
Schlagworte:
Reformationstag, Feiertage, Niedersachsen, Friedrich Weber