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Bilderwelten in der Bayerischen Staatsbibliothek

Spitzenstücke der deutschen Buchmalerei des Spätmittelalters und der frühen Renaissance zeigt der große Ausstellungszyklus „Bilderwelten – Buchmalerei zwischen Mittelalter und Neuzeit“ der Bayerischen Staatsbibliothek vom 13. April 2016 bis 24. Februar 2017. 

Motiv des 1. Ausstellungsplakats: Belial, Jakob von Theramo, Cgm 48, 1v: Auftraggeber Herzog-Ludwig I. von Pfalz-Zweibrücken als galoppierenden Reiter und ein in seiner Studierstube in Bücher versunkener Gelehrter. Umgebung Speyer 1461
(Bild: © Bayerische Staatsbibliothek)

Das 15. und frühe 16. Jahrhundert war von Umbrüchen, Entdeckungen und Erfindungen geprägt. Wie kaum ein anderes Medium liefern Bilder – Miniaturen, Zeichnungen, Holzschnitte – in Handschriften und Büchern ein ganz eigenes, ursprüngliches Zeugnis dieser Zeit. Die Schau „Bilderwelten – Buchmalerei zwischen Mittelalter und Neuzeit“, die ab morgen (13.4.16) in der bayerischen Staatsbibilothek zu sehen sein wird, bietet faszinierende Einblicke in die damalige Welt und ihre künstlerische Vielfalt. 

Von Luxusbüchern zu neuen Ufern

In drei Ausstellungen werden fast 100 hochkarätige Exponate präsentiert, darunter die Gutenberg-Bibel, prachtvolle Wappen- und Turnierbücher oder das erstmals wieder vereint gezeigte Gebetbuch Kaiser Maximilians I. mit Zeichnungen von Albrecht Dürer, Hans Burgkmair und Lucas Cranach.

„Luxusbücher“ lautet der Titel der ersten Ausstellung vom 13. April bis 15. Juli 2016, die goldglänzende Auftragswerke für die politischen und kirchlichen Eliten präsentiert. Zu sehen sind u. a. der um 1400 entstandene Astrologische Codex des böhmisch-deutschen Königs Wenzel mit seinen monumentalen Sternzeichen oder die reich illustrierte deutsche Belial-Handschrift, ein vielgelesenes juristisches Werk der damaligen Zeit.

Die Handschriften geben vielfältige Einblicke in die Zeit der letzten Ritter und des Humanismus, die Welt des Spätmittelalters und ihre Veränderungen. Weitere Glanzstücke der Schau sind die zu den aufwendigsten religiösen Werken dieser Zeit zählende großformatige Grillinger-Bibel, die Ottheinrich-Bibel, die um 1430/40 in Regensburg entstanden ist und italienische Motive mit neuen realistischen Tendenzen verbindet, oder die von Ulrich Schreier und Berthold Furtmeyr üppig illustrierten Messtexte des Salzburger Missales.

Luther-Bibel, Bild: Lucas Cranach der Jüngere 2 L.impr.membr.21-1, 2v Wittenberg 1560/61 (© Bayerische Staatsbibliothek)

Bayern als Kulturstaat 

„Die Ausstellung zeigt der breiten Öffentlichkeit außergewöhnliche Schätze, die normalerweise verborgen in Tresoren ruhen und gewöhnlich der wissenschaftlichen Spitzenforschung vorbehalten sind“, betonte der bayerische Kunstminister und Schirmherr der Ausstellung Dr. Ludwig Spaenle. „Die Bayerische Staatsbibliothek unterstreicht mit der Schau eindrucksvoll ihre Bedeutung für den Kulturstaat Bayern.“

Auf die Eröffnungsausstellung folgt im zweiten Teil vom 25. Juli bis 6. November 2016 „Ewiges und Irdisches“ mit Andachts- und Erbauungsbüchern, Chroniken, reich illustrierten Rechtsbüchern und prächtigen Turnierbüchern. Der dritte Teil „Aufbruch zu neuen Ufern“ widmet sich vom 14. November 2016 bis 24. Februar 2017 dem Übergang in die Neuzeit sowie – aus Anlass des 500-jährigen Reformationsjubiläums 2017 – der Bibel von Karl dem Großen bis Martin Luther.  

Begleitet wird die Ausstellung von einer virtuellen Ausstellung.


Öffnungszeiten: Montag – Freitag 10 – 17 Uhr | Donnerstag 10 – 20 Uhr
sowie an folgenden Sonntagen von 13 – 17 Uhr: 5. Juni, 3. Juli, 7. August, 4. September, 2. Oktober, 6. November, 4. Dezember, 5. Februar. An Feiertagen geschlossen.
Eintritt frei, kostenlose öffentliche Führungen donnerstags um 16.30 Uhr und an o.g. Sonntagen um 14 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Ein Audioguide in deutscher Sprache steht kostenlos zur Verfügung. 

Katalog
Ein reich illustrierter Katalog mit ca. 260 Seiten erscheint dank großzügiger Unterstützung durch die Ernst von Siemens Kunststiftung beim Quaternio-Verlag Luzern. Preis der Ausstellungsausgabe: 29,80 €.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:Bayerische Staatsbibliothek Datum:12-04-16
Schlagworte:
Bayerische Staatsbibliothek, Buchmalerei, Spätmittelalter, Ausstellung

Bild & Bibel

Bild und Bibel waren die beiden zentralen Kommunikationsmedien der Reformation.