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Bayerisches Reformationsfest am 1. Juli in Nürnberg

St. Sebald von der Nürnberger Burg aus gesehen. (Bild: Wikimedia Commons/Remi Mathis, CC BY-SA 3.0

Am 1. Juli feiert der Freistaat Bayern in Nürnberg ein Reformationsfest. Neben einem Festgottesdienst und einem Empfang der Staatsregierung wird es auch ein buntes Markttreiben wie zu Luthers Zeiten geben. Der Festgottesdienst wird in der Kirche St. Sebald stattfinden, das Straßenfest natürlich rund um den Nürnberger Hauptmarkt.

Als Gäste werden neben Ministerpräsident Horst Seehofer und Kultusminister Ludwig Spaenle auch der evangelische Landesbischof und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, und Bambergs katholischer Erzbischof Ludwig Schick in der Noris erwartet. Als Veranstalter tritt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern gemeinsam mit dem Freistaat Bayern in Zusammenarbeit mit der Stadt Nürnberg auf. 

Bei einem Pressegespräch erklärte der Nürnberger evangelische Regionalbischof Stefan Ark Nitsche: „Damals wie heute war die Frage: Was trägt angesichts von Angst? In Nürnberg gab es 1525 eine breite Aufbruchsstimmung, sich der neuen Lehre Luthers von der Freiheit eines Christenmenschen anzuschließen, weil die Menschen überzeugt waren: Das trägt und macht frei. Am 1. Juli wünsche ich mir ein Bürgerfest der Freiheit.“ 

Ein Fünftel der Bewohner Bayerns sind evangelisch

Aus dem Bayerischen Kultusministerium hieß es, Bayern gelte zwar als Synonym für ein katholisch geprägtes Land in Deutschland und das sei es auch, die Wahrheit sei aber vielschichtiger. Ein Fünftel der Bewohner des Landes seien evangelisch und prägten Bayern ganz wesentlich mit. Wohl kaum in einem anderen Land werde das ökumenische Miteinander so intensiv gelebt wie in Bayern. Den Anstoß zum Bayerischen Reformationsfest habe Kultusminister Spaenle gegeben, hieß es weiter.

Blick in den Rathaussaal des Nürnberger Rathauses. (Bild: Wikimedia Commons/DALIBRI, CC BY-SA 3.0)

Der Gottesdienst zum Reformationsfest, der ab 11.00 Uhr mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks, der Capella de la Torre und einer auf Märkten und in Kirchen gesungenen Ballade des Liedermachers Martin Luther stattfindet, wird auch live vom Bayerischen Rundfunk im Fernsehen übertragen. Das Gleiche gilt für den Festakt im Historischen Rathaussaal in Nürnberg. Hier wird ebenfalls der Chor des Bayerischen Rundfunks den künstlerischen Rahmen für die Grußworte von Horst Seehofer, Heinrich Bedford-Strohm, Ludwig Schick, Ludwig Spaenle und des Nürnberger Oberbürgermeisters Ulrich Maly bilden. 

Ab Mittag Straßenfest rund um St. Sebald 

Ab Mittag werden dann beim Straßenfest Gaukler, Stelzenläufer, Ritter mit Gefolge, Schwertkämpfer und andere Artisten den Platz vor der Sebalduskirche beleben. Dazu werden historische Handwerker ihre handgearbeiteten Waren feilbieten und zum Mitmachen einladen. Auch die Museen der Stadt Nürnberg werden Programmakzente setzen. Das Team des Spielzeugmuseums fordert mit Spielen wie zu Luthers Zeiten am Sebalder Platz Jung und Alt zum Reifentreiben, Kreiselschlagen und anderen spannenden Geschicklichkeits- und Bewegungsspielen heraus. Das Stadtmuseum im Fembohaus befasst sich in Führungen u.a. mit Konrad Weigands Historienbild „Luthers Hochzeit“ und das Museum Albrecht-Dürer-Haus präsentiert die Ausstellung „Neuer Geist und neuer Glaube: Albrecht Dürer als Zeitzeuge der Reformation“.

Musik darf bei einem Fest selbstverständlich auch nicht fehlen und so hauchen Spezialisten für Alte Musik dem Geist der Lutherzeit musikalisch neues Leben ein. Langenzenner Theatergruppen spielen Szenen zu Luther und bei Führungen durch die Sebalduskirche oder bei Kurzvorträgen und Lesungen von Kunst- und Sprachwissenschaftlern, Historikern und Theologen kann man Überraschendes rund um das Thema „Nürnberg und die Reformation“ entdecken. Schülerinnen und Schüler aus über einem Dutzend bayerischer Schulen präsentieren selbst entwickelte Bandprojekte, Chorwerke und Theatervorführungen.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:Freistaat Bayern/Stadt Nürnberg/Bayerisches Reformationsfest Datum:22-06-17
Schlagworte:
Reformation, Fest, Bayern, Nürnberg, Markttreiben

Info

„Bayerisches Reformationsfest“

1. Juli 2017

St. Sebaldskirche
Winklerstraße 26
90403 Nürnberg

Programm und weitere Informationen:
Offizielle Website

Nürnberg

Ein großer Teil der Nürnberger Bürger bekannte sich schnell zu den lutherischen Lehren. Martin Luther sagte von der Stadt, Nürnberg sei "das Auge und Ohr Deutschlands". Mit 21 Druckereien war Nürnberg die Medienstadt der damaligen Zeit. Durch den Druck der "Flugschriften" verbreiteten sich reformatorische Ideen massenhaft.