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Ausstellung „Dialog der Konfessionen“ in Zeitz würdigt Bischof Julius Pflug

Schloss Moritzburg in Zeitz. (Bild: Wikimedia Commons/Michael Sander, CC BY-SA 3.0)

In der Dom- und Residenzstadt Zeitz ist ab Montag (5.6.) die Sonderausstellung „Dialog der Konfessionen. Bischof Julius Pflug und die Reformation“ zu sehen. Anlässlich des 500. Reformationsjubiläums werde die von den Vereinigten Domstiftern und der Stadt präsentierte Schau zur Ökumene mit Julius Pflug (1499–1564) eine für die Reformationsgeschichte herausragende katholische Persönlichkeit in den Blick nehmen, teilten die Vereinigten Domstifter am Mittwoch in Zeitz mit. Es soll die besondere Rolle Pflugs als „Vermittler in der bewegten Zeit der Reformation“ verdeutlicht und seine Bedeutung für den ökumenischen Dialog der Gegenwart dargestellt werden.

Zu den Ausstellungsorten gehören das Museum Schloss Moritzburg, der katholische Dom St. Peter und Paul, die Stiftsbibliothek Zeitz sowie die evangelische Hauptpfarrkirche St. Michael. Damit erwarten die Besucher auf insgesamt rund 3000 Quadratmetern Ausstellungsfläche zahlreiche Exponate aus ganz Europa, aber auch Vorträge, Konzerte und Sonderführungen. Rund 250 Exponate sind zu sehen, darunter zahlreiche Leihgaben aus Deutschland, Frankreich, Österreich und Tschechien.

Das größte Exponat ist ein um 1560 entstandenes Kruzifix aus der Kirche des in den 1980ern für einen Tagebau abgebaggerten Dorfs Eythra, südlich von Leipzig. Das kleinste Exponat ist eine Zwinge vom Bischofsstab Pflugs. In der Sakristei der Michaeliskirche wird einer von lediglich sechs original erhaltenen Thesendrucken Martin Luthers von 1517 präsentiert. Ein Herzstück der Schau sei ein Dialograum, der sich mit beiden Konfessionen auseinandersetze, so die Ausstellungsmacher.

Julius Pflug war Ratgeber und Diplomat am Dresdner Hof und wurde von Kaiser Karl V. und der päpstlichen Kurie dazu berufen, die Verhandlungen mit der evangelischen Seite zu führen. Dies brachte ihm eine zentrale Rolle in den entscheidenden Entwicklungen der Reformationszeit ein. Er stand unter anderem im Austausch mit Philipp Melanchthon und Erasmus von Rotterdam. Pflug gilt als Vordenker und Wegbereiter des ökumenischen Gedankens. Als letzter katholischer Bischof bestieg Julius Pflug 1547 den Naumburger Bischofsstuhl.

Die Ausstellung, die bis zum 1. November zu sehen ist, wurde bereits am Sonntag mit einem Festgottesdienst im Schlosspark mit den Schirmherren, Kurt Kardinal Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, sowie Pfarrer Martin Junge, Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes, eröffnet. Die Ausstellung zur Ökumene ist auch Teil der Festwoche in Zeitz zum 1050. Stadtjubiläum.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:epd Datum:05-06-17
Schlagworte:
Ausstellung, Reformation, Konfessionen, Julius Pflug, Zeitz

Info

„Dialog der Konfessionen“

Schloss Moritzburg
Katholischer Dom St. Peter und Paul
Stiftsbibliothek
Evangelische Pfarrkirche St. Michael
Zeitz

Öffnungszeiten:
5. Juni bis 1. November
täglich 10 Uhr bis 18 Uhr

Eintrittskarten:
9 Euro/6 Euro ermäßigt

Weitere Informationen:
Website zur Ausstellung