Mühlhausen bietet mit elf gotischen Kirchen, einer fast vollständig erhaltenen Stadtmauer, dem Rathaus mit reichsstädtischem Archiv sowie der alten Synagoge die Möglichkeit verschiedene historische Epochen zu entdecken – so auch die Zeit der Reformation. Der radikale Reformator Thomas Müntzer predigte in der Mühlhäuser Marienkirche und rückte die Stadt zu Zeiten des Bauernkrieges in den Mittelpunkt der deutschen Geschichte.
Thomas Müntzer muss die Stadt verlassen
Nach Studien in Leipzig und Frankfurt/Oder sowie seelsorgerischem Wirken an mehreren Orten kam Müntzer 1524 aus Allstedt nach Mühlhausen. Nach einem im September gescheiterten Versuch, die Machtverhältnisse in der Reichsstadt zu ändern, musste er Mühlhausen verlassen.
Im Februar 1525 kam er wieder in die Stadt und predigte in der Marienkirche die Rückkehr der Gläubigen in die „Ordnung Gottes“. Müntzer wurde zum geistigen Führer des radikalen reformatorischen Flügels im Bauernkrieg. Nach der Niederlage der Aufständischen bei Bad Frankenhausen wurde er gefangen genommen und vor den Toren Mühlhausens hingerichtet.