Vor der evangelischen Kirche in Salzgitter-Lesse steht seit Mittwoch (27. Juli) ein mehr als drei Meter hoher Kopf aus Eichenholz. Der rund zwei Tonnen schwere Christuskopf soll anlässlich des Reformationsjubiläums auf ein Kunstprojekt der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig und der Karin und Joachim Prüsse Stiftung aufmerksam machen.
Skulpturen als Grenzsteine der Erkenntnis
Entworfen hat den Christuskopf der Braunschweiger Künstler Magnus Kleine-Tebbe. Mit der Platzierung vor der Kirche wirbt der 50-jährige Bildhauer für die bevorstehende Aufstellung eines besonderen Kunstwerkes. Denn am Samstag, den 22. Oktober, wird in Salzgitter-Lesse die Skulptur „Sola Scriptura“ (Allein die Heilige Schrift) enthüllt. Es wird eine geöffnete Bibel zeigen, aus der ein Frauenkopf als Sinnbild für die Weisheit herausschaut. Auf der einen Seite des Buchdeckels befindet sich ein aufsteigender Schwan, der als Symbol für die Reformation steht und an eine dunkle Seite der Kirchengeschichte erinnert: die Hinrichtung des tschechischen Reformators Jan Hus. Ohr und Feder auf der anderen Seite des Buchdeckels sind bildhafter Ausdruck für das gehörte und geschriebene Wort.
Bis zum Reformationsjubiläum 2017 werden im Braunschweiger Land insgesamt vier dieser großen Skulpturen von Kleine-Tebbe aufgestellt. Mit den Kunstwerken soll an die zentralen Erkenntnisse der Reformation erinnert werden: die Heilige Schrift, Jesus Christus, die Gnade, den Glauben. Stifter Joachim Prüsse will mit dem Kunstprojekt etwas Bleibendes schaffen, das über das Lutherjahr 2017 hinaus Bestand hat: „Für mich sind die Skulpturen eine Art Grenzsteine oder Landmarken für die Erkenntnisse, die Luther postuliert hat.“